FC St. Pauli

Vor dem Spiel musste Elard Ostermann weiterhin auf den rotgesperrten Mika Clausen verzichten. Jannis Turtschan fehlte ebenfalls aufgrund einer Verletzung, für ihn stand Nathanael Kukanda in der Startformation. Lennart Appe hingegen, der zuletzt in Drochtersen/Assel angeschlagen ausgewechselt wurde, war wieder zurück im Kader und nahm vorerst auf der Bank Platz. Im Tor vollzog Elard Ostermann ebenfalls eine Änderung: Der junge Kevin Jendrzej bekam das Vertrauen des Cheftrainers.

In den ersten Augenblicken der Partie dominierten die Gäste von der Ostseeküste. Über eine präzise Flanke von der linken Seite kamen die Jungstörche zu ihrer ersten Gelegenheit, doch Kevin Jendrzej im Tor parierte souverän (3.). Kurz darauf war dieser aber machtlos. Der KSV-Kapitän zog aus der zweiten Reihe ab und der Ball fand seinen Weg ins Netz (6.). Nur wenig später hatten die Boys in Brown erneut Glück, als ein Schuss am Aluminium landete - Verteidiger Emil Staugaard konnte den Ball gerade noch an den Pfosten abfälschen (10.). Eine vielversprechende Chance ergab sich für unsere U23 als Luca Günther vorrückte und einen direkten Schuss wagte. Doch Kiels Torhüter Noah Oberbeck war mit den Fingerspitzen dran und verhinderte den Ausgleich (15.). Trotz der Bemühungen unserer Kiezkicker blieben die Kieler in der ersten Halbzeit dominant. Die Braun-Weißen fanden schwer ins Spiel, während die Störche in der Defensive kaum Lücken ließen. Besonders im Aufbauspiel präsentierten sich die Kieler äußerst kompakt und machten es unseren Spielern schwer, sich durchzusetzen.

Mit breiter Brust betraten die Störche die zweite Halbzeit und bauten kurz nach dem Wiederanpfiff ihre Führung aus. Der eingewechselte Jan Wansiedler erzielte nach einer Flanke per Kopf das 0:2 aus braun-weißer Sicht (47.). Nur wenige Augenblicke später konterte Kiel die Elf von FCSP-Coach Ostermann aus und Niklas Niehoff erhöhte - ebenfalls per Kopf - auf 3:0 (55.). Trotz des Rückschlags zeigten die Boys in Brown eine beeindruckende Reaktion. Mit gesteigertem Selbstvertrauen eroberten sie deutlich mehr Spielanteile in der gegnerischen Hälfte als noch in der ersten Halbzeit. Nach zahlreichen Chancen belohnte sich unsere U23 schließlich - Emil Staugaard positionierte sich nach einer Ecke perfekt, setzte sich im Kopfballduell durch und verkürzte auf 1:3 (84.). Dieser Anschlusstreffer entfachte einen erneuten Motivationsschub und Ehrgeiz bei den jungen Kiezkickern. Max Marie nutzte die Gelegenheit, zögerte nicht lange, und der Ball schlug unten rechts im Tornetz ein (90.+3.). Trotz aller Bemühungen und einer beeindruckenden Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit blieb es bei einem knappen 2:3 und unsere Braun-Weißen mussten sich letztendlich geschlagen geben.

Elard Ostermann, Cheftrainer FC St. Pauli: „Glückwunsch an Sebastian und Kiel zu den verdienten drei Punkte. In der ersten Halbzeit war Kiel die bessere Mannschaft, wir haben nicht den Auslöser gefunden. Wir wollten kompakt stehen, aber Kiel hatte gute Lösungen. Dann in der zweiten Halbzeit hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu drehen - aber das hat sich mit Kiels erstem Angriff erledigt, machen das dritte direkt hinterher. Was sehr gut war, war die Reaktion und der Charakter unserer Mannschaft. Sie haben sich nochmal reingekämpft und den Anschlusstreffer erzwungen. Wenn's 3:3 ausgeht wäre das großartig, aber es war ein verdienter Sieg von Holstein Kiel. Das Positive ist, dass wir bis zum Ende an uns geglaubt haben - läuferisch und kämpferisch.“

Sebastian Gunkel, Cheftrainer Holstein Kiel: „Wir sind sehr gut reingekommen ins Spiel, haben die erste Möglichkeit bekommen. Der Torwart von St. Pauli hat top gehalten. Nach der 1:0-Führung haben wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet, es war nicht so einfach, Lösungen gegen einen kompakten Gegner zu finden. Dann haben wir mit dem zweiten und dritten Tor nachgelegt. Mit den Wechseln kamen Spannung dazu und die Partie wurde wilder. Das war letzte Woche bei ETV auch so. St Pauli hatte nichts mehr zu verlieren, probieren dann auch alles. Wir können uns nicht beschweren, so ein Spiel muss man stabiler über die Bühne bringen.“

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FC St. Pauli

Jendrzej - Günther, Scheller, Staugaard, Jessen, Dühring, Marie, Kukanda (59. Mahncke), Lee, Ulbricht (C), Winter (69. Agbaje)

Cheftrainer: Elard Ostermann

Holstein Kiel

Oberbeck - Mai, Voß, Niehoff (81. Koc), Wolf, Sohn (81. von Esebeck), Wagbe, Ottilinger, Siedschlag (C) (35. Wansiedler), Fehler (71. Saka), Rankić

Cheftrainer: Sebastian Gunkel

Tore: 0:1 Siedschlag (6.), 0:2 Wansiedler (47.), 0:3 Niehoff (55.), 1:3 Staugaard (84.), 2:3 Marie (90.+3.)

Gelbe Karten: Dühring / Ottilinger

Schiedsrichter: Daniel Fleddermann (VfL Weisse Elf)

Fans: 140

(lj)

Fotos: FC St. Pauli