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U20-Weltmeister Marc’Andria Maurizzi verstärkt Schach-Bundesligateam des FC St. Pauli

Der französische Großmeister Marc’Andria Maurizzi verstärkt als siebter Neuzugang den Kader der Schach-Bundesligamannschaft des FC St. Pauli. Mit dem 17-jährigen Ausnahmetalent aus Korsika stößt nach Magnus Carlsen und dem einstigen Junioren-Weltmeister Aryan Tari ein dritter Weltmeister zum Aufstiegsteam vom Millerntor. Im vergangenen Jahr gewann Maurizzi in Mexiko den U20-Titel – als 16-Jähriger.

„Eine Riesenbegabung und eine wunderbare Ergänzung zu unseren Wikingern” sei Maurizzi, sagt Jan Henric Buettner, Gründer der WEISSENHAUS Chess Academy, die die Schachabteilung des FC St. Pauli unterstützt. Den Kontakt zu Maurizzi und dessen Familie hat der in Frankreich lebende Akademiedirektor Sebastian Siebrecht hergestellt. „Ich verfolge Marc’Andrias Weg seit einigen Jahren”, erklärt Siebrecht, der lange Mitglied eines korsischen Schachclubs war. „Jetzt zahlt sich diese Verbindung im Nachhinein aus, die Dinge fügen sich.”

Mit einer Elozahl von 2610 ist Maurizzi längst ein Großmeister von internationaler Klasse, in der Weltrangliste auf Rang 160 notiert. Seinen kontinuierlichen Aufstieg der vergangenen Jahre hat der französische Verband in diesen Tagen mit einer Nominierung für die Nationalmannschaft belohnt. Bei der Schacholympiade im September in Budapest, der eigentlichen Mannschaftsweltmeisterschaft, wird Maurizzi Teil des französischen Teams sein.

Schachgroßmeister Maurizzi ist das sportlich herausragende Ergebnis des „korsischen Schachwunders“. Das Ende der 1990er-Jahre etablierte, mittlerweile vielfach kopierte korsische Schulschachprogramm hat die Insel zur Schachinsel gemacht. Der Denksport dient auf Korsika als Erziehungs- und Bildungswerkzeug.

Vor gut zehn Jahren fiel Maurizzi im Unterricht als außergewöhnlicher Schüler auf, der nicht ermüdet, der vom königlichen Spiel nicht genug bekommt und immer besser wird. Wenig später wurde er Europameister U10, dann Europameister U12 und schließlich, mit 14, der jüngste Großmeister, den es je in Frankreich gab. Zuletzt gewann er die U20-Weltmeisterschaft gegen deutlich ältere und nominell bessere Konkurrenten.

Mit den norwegischen Neuzugängen auf St. Pauli verbindet Maurizzi, dass er Hamburg nicht auf dem Landweg erreichen wird. „Ein Korse bei den Wikingern. Ich kann es kaum erwarten, dieses neue Abenteuer zu beginnen”, frohlockt Maurizzi, der hinzufügt: „Teil des Teams von St. Pauli zu sein, erfüllt mich mit Stolz. Ich hoffe, dass ich das Vertrauen, das mir der Verein entgegenbringt, rechtfertigen werde.“

„Wir haben jetzt eine großartige Mannschaft beisammen”, sagt Benedict Krause. Der Kapitän des Aufsteigers freut sich darauf, Seite an Seite mit Maurizzi um Bundesligapunkte zu kämpfen. Krause hat schon sein Korsisch-Wörterbuch konsultiert: „Ob Marc’Andria, Magnus oder wir aus der Aufstiegsmannschaft – semu una squadra!” (Deutsch: „Wir sind ein Team!“)

Das Ziel, den FC St. Pauli in der stärksten Liga der Welt zu etablieren, sollten Aufsteiger*innen und Neuzugänge laut Krause gemeinsam erreichen können. Und das im St.-Pauli-Stil: mit dem Herz auf dem Brett, draufgehen, beißen, nie nachlassen. „Das war schon unser Aufstiegsrezept. Viele Kämpfe in der zweiten Liga wogten lange hin und her. In der fünften oder sechsten Stunde waren wir die Stärkeren und haben die Punkte geholt.” Nun soll das eine Etage höher so weitergehen. Krause, Carlsen & Co. wollen unangenehme Gegner sein: „Keine Mannschaft wird es gegen uns leicht haben”, prophezeit der Internationale Meister.

 

Text: FCSP Schach

Fotos: Lennart Ootes

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