„Es wird darauf angekommen, eigene Lösungen mit dem Ball zu finden“
Mittwoch, 11. Dezember 2024, 11:00 Uhr
2013 wechselte er in die Jugend des SV Werder Bremen und bestritt danach 46 Bundesliga-Spiele für die Grün-Weißen. Am Sonnabend (14.12., 18:30 Uhr) trifft Johannes Eggestein mit dem FC St. Pauli am Millerntor auf seinen Jugendverein. Vor dem letzten Heimspiel des Jahres nahm sich der Stürmer Zeit für die Fragen der Medienvertreter*innen und sprach u.a. über...
…seine Gefühle vor dem besonderen Duell mit Werder: „Ich freue mich darauf, alte Weggefährten wiederzusehen. Nicht nur Spieler, sondern auch aus dem Staff. Es ist immer schön, wenn man Leute sieht, mit denen man zusammengearbeitet und gute Zeiten erlebt hat. Es ist ja nicht nur irgendein Ex-Verein. Einerseits auf den Fußball bezogen, andererseits ein Stück weit auf die Stadt Bremen bezogen. Ich habe dort mein Abitur gemacht und bin da auch ein Stück weit groß geworden. Mit 15 bin ich ja rüber ins Internat. Deshalb habe ich eine emotionale Bindung zum Verein und der Stadt. Das habe ich so zu keinem anderen Club.“
…seine Erwartungen an das Spiel: „Werder hat sich über die Jahre sehr stabilisiert, gerade im Spiel mit dem Ball. Eine Handschrift von Ole Werner ist klar zu lesen. Ich glaube, dass wir im Heimspiel mehr Ballbesitz- und mehr Offensivphasen haben werden als in den Auswärtsspielen. Deswegen erwarte ich ein offenes Spiel. Werder ist eine gestandene Bundesliga-Mannschaft, trotzdem glaube ich, dass wir nicht so weit voneinander entfernt sind. Ich rechne mir Chancen aus, einen weiteren Heimsieg einzufahren.“
…die Hilfe seines Bruders Maximilian während der Zeit in Bremen: „Ich bin schon auch gut allein zurechtgekommen. Natürlich hat es geholfen, einen älteren Bruder zu haben, der schon die ganzen Erfahrungen gemacht hat. Nicht nur im Profibereich, sondern auch in der Internatszeit. Er war zwei Jahre vor mir im Internat und hat mir da sehr geholfen. Im Profibereich gibt es auch mal ungeschriebene Regeln, die man dann als junger Spieler nicht so kennt. Wenn man dann einen Bruder hat, der dir Erfahrung weitergeben kann, ist das sicherlich sehr hilfreich.“
…die Gelbsperre von Morgan Guilavogui: „Erstmal ist es schade, dass Morgan ausfällt, weil er gut drauf ist und einen Lauf hatte. Man hat auch allgemein das Gefühl, dass er immer besser in die Mannschaft reingekommen ist. Wir verstehen uns auf und außerhalb des Platzes sehr gut. Ich glaube aber, dass wir die Position wieder adäquat ersetzen können. Letztendlich muss das der Trainer entscheiden. Ich denke nicht, dass es systemisch sein wird, eher dass es einen anderen Spieler auf der Position geben wird.”
…Bremens Spielstil: „Werder hat ein sehr intensives Spiel, gerade in der Defensive. Teilweise sehr ähnlich, wie wir es versuchen zu machen. Da sind sie sehr stark geworden. Das war schon damals, als wir im Testspiel gegen sie gespielt haben, sehr unangenehm für uns Stürmer. Auch im Ballbesitz haben sie eine sehr clevere Positionierung. Mit intelligenten Spielern in diesen Positionen, die diese Räume sehr gut nutzen. Das macht Spaß anzuschauen. Es wird darauf angekommen, eigene Lösungen mit dem Ball zu finden. Die Details werden wir vor allem in dieser Woche trainieren und besprechen.“
…gemeinsame Rituale in der Mannschaft und seinen Torjubel gegen Kiel: „Ein Espresso schmeckt immer dann ganz besonders gut, wenn wir am Wochenende gut gespielt haben. Den Jubel hatten wir uns vorgenommen, weil Hauke und ich morgens gerne einen Espresso zusammen trinken. Wir haben an der Kollau vor einem Jahr eine Espresso-Maschine angeschafft. Das ist mittlerweile so, dass wir einen Raum haben, wo sich die Jungs morgens vor oder nach den Spielen versammeln können. Man kommt in den Austausch, spricht über das nächste Spiel und taktische Herangehensweise. Das schafft Zusammenhalt. Innerhalb der Mannschaft.“
(ls)
Fotos: Witters