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"Wir sind optimistisch und freuen uns auf die neue Saison!" - Bernd von Geldern zum Dauerkartenverkauf

Vor dem Start der neuen Saison wünschen sich Fans, Spieler und Verantwortliche beim FC St. Pauli kaum etwas sehnlicher, als endlich wieder ein volles Millerntor-Stadion zu erleben. Bernd von Geldern, Geschäftsleiter Vertrieb beim Kiezclub, gibt im Interview einen Ausblick darauf, was bei den ersten Spielen möglich sein wird und erläutert, warum sich der Verein dazu entschieden hat, bald mit dem Verkauf der Dauerkarten zu beginnen.

Es ist für alle Fußballfans schmerzhaft: Die 2. Liga ist so prominent besetzt wie noch nie, aber ob und wann die Stadien wieder voll sein werden, steht noch in den Sternen. Wie viel Optimismus gestattet sich denn der FC St. Pauli in dieser Hinsicht? 

von Geldern: "In dieser einmaligen 2. Liga bei jedem Spiel 30.000 Zuschauer*innen begrüßen zu dürfen, würde uns alle sehr glücklich machen. Und die aktuellen Inzidenzwerte und das Fortschreiten der Impfkampagne geben ja Anlass zur Hoffnung, dass wir diesem Ideal langsam näherkommen. Wir haben aber auch gelernt, dass man in dieser Pandemie nichts als gegeben voraussetzen darf. Wir sind durchaus optimistisch und bereiten uns in Abstimmung mit den Verbänden, den zuständigen Behörden und Gesundheitsämtern auf verschiedene Szenarien vor. Denn letztlich liegt die Entscheidung, ob und mit wie vielen Zuschauer*innen gespielt werden darf, nicht bei uns."

Immerhin trauen wir uns jetzt, den Verkauf der Dauerkarten zu starten. Wann geht es los und welche Überlegungen haben dabei eine Rolle gespielt? 

"Über allem steht natürlich die Frage, ab wann wir wirklich wieder zumindest annähernd alle Dauerkarteninhaber*innen auch gleichzeitig ins Stadion lassen können. Aktuell wissen wir definitiv, dass das zum ersten Ligaspiel noch nicht der Fall sein wird. Wir haben uns dennoch entschieden, den Verkauf am 12. Juli zu starten.
Das soll auch ein Signal sein: Wir freuen uns auf die neue Saison, sind optimistisch und möchten unsere Fans und Partner so früh wie möglich und so gut es aktuell eben geht mitnehmen.
 Über eine Umfrage unter unseren Dauerkartenbesitzer*innen haben wir auch die Tendenz gesehen, dass sich die Mehrheit einen Verkauf der Dauerkarten wünscht – auch wenn das mit Rückerstattungen verbunden sein kann.
Das erste Saisonspiel sehen wir als Testlauf an, bei dem wir zeigen wollen, dass der Besuch eines Spiels bei uns mit den entsprechenden Vorkehrungen sicher ist. Unsere Fans haben sich ja auch schon in der vergangenen Saison bei den Partien gegen Nürnberg und Heidenheim vorbildlich verhalten. Deshalb haben wir die Hoffnung, dass wir mit einer schrittweisen Steigerung anschließend wieder mehr Fans ins Stadion lassen können"

Wann kann man denn damit rechnen, zumindest wieder alle Dauerkarteninhaber*innen im Stadion zu begrüßen? 

"Ich glaube nicht, dass es seriös wäre, jetzt schon konkret Termine zu nennen. Es ist schön zu sehen, dass überall im Land wieder vieles möglich ist und unter anderem auch wieder Sport vor Zuschauern stattfinden kann. Und auch infrastrukturell sind wir ja deutlich weiter als zu Beginn der Pandemie, z.B. im Hinblick auf die Möglichkeiten zu Schnelltests. Aus all dem möchten wir aber keine Automatismen oder Forderungen ableiten. 
Nochmal: Wir gehen das Thema mit Optimismus aber auch der nötigen Vorsicht an. Wir gehen davon aus, dass wir mit Publikum in die Saison starten und dann schrittweise die Kapazität erhöhen können. Für die genauen Zahlen ist aber noch Geduld gefragt."

Ändert sich am Ablauf des Verkaufs etwas im Vergleich zur vergangenen Spielzeit? Und wie ist die Regelung zu den einzelnen Spielen, solange noch nicht alle zurück ins Stadion können? 

"Der Modus bleibt so wie in der vergangenen Saison und auch die Preise der Dauerkarten werden nicht steigen. Wir verkaufen die Dauerkarten auf den üblichen Wegen, aufgrund der Pandemie aber natürlich weiterhin vorwiegend digital. Solange wir nicht alle Dauerkarteninhaber*innen zu den Spielen ins Stadion lassen können, wird es bei den einzelnen Spielen zunächst weiterhin nur über gesonderte Tagestickets, gegebenenfalls Losverfahren und die anschließende Erstattung der nicht genutzten Dauerkarten funktionieren. Grundsätzlich haben wir über unsere Umfrage schon das Feedback bekommen, dass unsere Fans diesen Weg mitgehen. Das freut uns natürlich ungemein, trotzdem schauen wir auch immer, wo wir an dem Prozess noch etwas verbessern können."

Wie sieht es denn mit den Preisen für diese Tageskarten aus? 

"Wir versuchen, die Preise so sozialverträglich und solidarisch wie möglich zu gestalten und sie werden unter dem Durchschnittspreis der Dauerkarten liegen. In der vergangenen Saison haben die Tickets bei den Spielen gegen Heidenheim und Nürnberg 15 Euro gekostet – teurer wird es auf keinen Fall werden."

Wir haben bis hierhin nur über Dauerkarten gesprochen. Was kannst Du zu den Jahreskarten sagen? 

"Wir werden auch mit den Jahreskarten für die Stehplätze auf der Südtribüne in den Verkauf gehen und die Inhaber*innen so behandeln wie auch die Besitzer*innen von Dauerkarten. Dazu verlängern wir nochmals das Vorkaufsrecht. Das haben wir schon vor der jetzt abgelaufenen Saison gemacht, aber die Leute konnten ja trotzdem keine Spiele besuchen. Gleichzeitig haben sie sich wie ganz viele andere auch extrem solidarisch mit dem Verein gezeigt und uns auch mit ihrem Verzicht auf Erstattungsansprüche durch die schlimmsten Zeiten der Pandemie getragen. Deswegen erschien uns dieses Vorgehen - in Abstimmung mit den anderen an diesem Prozess beteiligten Gruppen - als angemessen. 
Man darf aber auch nicht vergessen, dass noch weitere Gruppen auf vieles verzichtet haben, insbesondere natürlich unsere Mitglieder, die ihr übliches Vorkaufsrecht überhaupt nicht in Anspruch nehmen konnten. Auch da denken wir über Lösungen nach, wie wir sie wieder mit einbinden und den Stadionbesuch möglich machen können. Und auch in dieser Hinsicht bekommen wir positive Signale von unseren Dauerkarteninhaber*innen, dass viele bereit wären, ihre Ansprüche zugunsten anderer auch mal hintenanzustellen. Das ist gelebte Solidarität und im allerbesten Sinne st. paulianisch!"

Was müssen die Fans darüber hinaus noch wissen? 

"Es gibt noch ganz viele Detailfragen, die uns beschäftigen und die auch erst dann beantwortet werden können, wenn die Rahmenbedingungen wirklich feststehen. Aktuell haben wir da noch fast wöchentlich Änderungen und müssen unsere Planung immer wieder anpassen. Entsprechend können wir Fragen etwa nach den Auswärtsfans, der genauen Verteilung der Plätze im Stadion oder ob es möglich sein wird, mit der eigenen Bezugsgruppe zusammen das Spiel zu sehen, noch nicht beantworten. Wir sind bei all diesen Themen dran und werden immer so schnell und transparent wie möglich über den Stand der Dinge informieren."

Vielen Dank für das Gespräch, Bernd! 

 

Detaillierte Infos zum Verkauf der Dauerkarten und Jahreskarten Steh Süd gibt es hier: KLICK!

 

(hbü)

Foto: FC St. Pauli

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