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Ziereis: "Ich brenne seit Wochen auf den Moment"

Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte sich Philipp Ziereis eine Muskelsehnenverletzung im linken Oberschenkel zugezogen. Seit Monaten arbeitet der gebürtige Oberpfälzer an seinem Comeback. Jetzt hofft er, in der kommenden Woche nach und nach wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können.

Am 34. Spieltag der letzten Saison war es passiert. Nach etwa einer halben Stunde gegen Bochum kam die Schrecksekunde, für Ziereis ging es nicht weiter. „Im ersten Moment war gar nicht klar, dass es so eine schlimme Verletzung ist. Es ist ja auch nicht alltäglich, dass direkt die Sehne abreißt“, erzählt der Innenverteidiger über die Verletzung im hinteren Oberschenkel. „Das war natürlich sehr bitter, gerade am letzten Spieltag.“ Eigentlich hatte der 24-Jährige für die anstehende Sommerpause ganz andere Pläne: „Der geplante Urlaub ist ausgefallen. Stattdessen musste ich erstmal zur OP. Da lag ich dann fünf Tage im Krankenhaus in Tübingen und konnte mich nicht bewegen. Das war nicht gerade eine einfache Zeit.“

Auch die Wochen nach der Verletzung zogen sich. Es galt, erst einmal alles zurückzufahren und vollen Fokus auf die Genesung zu legen. „Die sechs Wochen danach musste ich eine Schiene tragen, konnte nicht richtig sitzen und war nur auf Krücken unterwegs“, erinnert sich Ziereis. Es sei in dieser Zeit hauptsächlich darum gegangen, das Bein ruhig zu stellen, damit der Muskel wieder zusammenwachsen konnte. Auch zum Trainingsauftakt am 16. Juni war er zum Zuschauen verdammt: “Dann war unser Start, bei dem ich nicht dabei sein konnte, sondern stattdessen in der Reha in Donau-Stauf war. Das war besonders schwer für mich, zu sehen wie die anderen trainieren, und ich kann nicht dabei sein.“

Man hat mehr Freizeit, wenn man fit ist.
Philipp Ziereis

Nach einer positiven Routinekontrolle ging es dann langsam wieder auf die Beine: „Das war auch nicht so einfach, weil Bein und Knie natürlich ein bisschen eingerostet waren. Dann mussten wir einfach von Tag zu Tag sehen und alles langsam wiederaufbauen, vom Gehen übers Laufen zum Krafttraining.“ Selbstverständlich, so Ziereis, gäbe es für einen Fußballer Angenehmeres als die Läufe in dieser Zeit. Das Ziel im Blick kämpfte er sich langsam wieder ran. „Man hat immer im Kopf, wie viele Wochen noch fehlen, bis man wieder spielen kann. Ich habe in der Reha jeden Tag sechs bis acht Stunden gearbeitet. Jeder Spieler, der schon mal verletzt war, weiß, dass man mehr Freizeit hat, wenn man fit ist.“  

Bei den Spielen seiner Mannschaftskollegen fiebert Ziereis natürlich mit: „Ich fand unseren Saisonstart sehr gut. Bei den Spielen in Bochum und gegen Dresden war ich wirklich beeindruckt von der Mannschaft. Die Niederlage gegen Ingolstadt war natürlich schon bitter, aber solche Tage gibt es einfach, an denen nichts funktioniert. Ich denke, wir sind trotzdem auf einem sehr guten Weg“, betont der Abwehrmann die Entwicklung der Kiezkicker. Dabei sei besonders wichtig, dass der Einsatz stimmt, und das tue er: „Ich sehe, die Jungs geben Vollgas!“

Was die kommenden Wochen betrifft, ist Ziereis optimistisch gestimmt: „Ich hoffe, dass ich in einer Woche wieder Teile des Trainings mit der Mannschaft machen kann. Danach müssen wir sehen, wie sich der Muskel entwickelt und ich mich fühle“, erklärt er noch etwas vorsichtig. Immerhin hat der Verteidiger eine Menge Trainingsrückstand aufzuholen. Wann eine komplette Rückkehr in den Spielbetrieb realistisch ist, könne man noch nicht genau sagen. Generell seien Prognosen schwierig, weil immer etwas dazwischenkommen könne. Heiß ist Ziereis auf jeden Fall: „Ich brenne seit Wochen auf den Moment, mit dem Ball am Fuß wieder auf dem Rasen zu stehen. Das war die letzten Monate einfach nicht drin und das ist für einen Fußballer natürlich eine Qual. Wenn es dann soweit ist, werde ich einfach Spaß daran haben, wieder Fußball spielen zu können.“

 

(jb)

Fotos: Witters

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