Scheller und Marie: „Wir wollen hier weiter Erfahrung sammeln“
Montag, 08. Januar 2024, 11:00 Uhr
Der FC St. Pauli in Benidorm: Zum 29-köpfigen Trainingslager-Kader gehören auch mehrere NLZ-Kicker, darunter Mittelfeldspieler Max Marie (19) und Innenverteidiger Tjark Scheller (21) aus unserer U23. Wir sprachen mit dem Duo über die ersten Eindrücke aus dem Trainingslager und die intensive Arbeit auf dem Platz.
Moin, Jungs! Wie waren die ersten Tage und wie ist es für Euch, das komplette Trainingslager bei den Profis mitzumachen?
Tjark: „Wir sind gut angekommen, die Anlage in Benidorm ist sehr schön. Die Bedingungen hier sind wirklich top, der Rasen ist sehr gut und es macht Spaß, in der Sonne bei gutem Wetter zu trainieren. Wir haben Bilder vom Auftaktraining der U23 gesehen, die bei Schnee wieder gegen den Ball getreten haben. Da ist man schon glücklich, sich hier bei besserem Wetter vorbereiten zu können als im verschneiten Hamburg. Wir jungen Spieler wollen uns natürlich auch beweisen und der Mannschaft helfen. Deshalb ist auch eine gewisse Anspannung da. Aber es macht einfach Spaß, zweimal am Tag zu trainieren und sich zwischen den Einheiten gut vorzubereiten. Dazu zählt natürlich gutes Essen und ausreichend Schlaf.“
Max: „Wir trainieren bereits seit dem Sommer regelmäßig bei den Profis dabei. Wir kennen die Jungs, wir kennen den Trainer und auch den Fußball, der hier gespielt wird. Wirklich neu ist nur, dass wir nun von Beginn an bei der Vorbereitungsreise dabei sind. Ich für meinen Teil habe die letzten Tage im Passeiertal bereits miterleben dürfen, als ich zwei Tage vor Ende dazugestoßen bin.“
Was durfte bei Euch im Gepäck für zehn Tage Trainingslager nicht fehlen?
Tjark: „Ich habe meine Massagepistole dabei, um zwischen den Einheiten die Muskeln zu regenerieren. Und mein Tablet, um einen Film oder eine Serie zu schauen.“
Max: „Bei mir ist es auch das Tablet, also nichts Besonderes.“
Schaut Ihr im Training bei dem ein oder anderen Mitspieler genauer hin?
Tjark: „Auch unabhängig von der Position geben dir die Jungs häufig mal einen Tipp – ob jetzt sportlich oder wie man sich am besten verhält. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch nach dem Training gibt mir zum Beispiel Sascha Burchert öfter etwas mit, was natürlich auch wieder mit meiner Position zusammenhängt. Gerade von den Erfahreneren kann man sich viel abgucken.“
Max: „Die Kollegen, die auf deiner Position spielen, geben dir gerne mal ein paar Tipps mit auf den Weg und sind da, wenn man Fragen hat. Das sind für mich die Ansprechpartner, weil es auf die Position angepasst ist. Auch wenn Jackson jetzt nicht dabei ist, hat er mir schon Ratschläge gegeben. Auch mit Marcel Hartel oder Eric Smith spreche ich.“
Was habt Ihr Euch für die Zeit in Benidorm vorgenommen?
Tjark: „Auch wenn es vielleicht eine Floskel ist: Jeden Tag besser werden. Ich glaube, das ist auch unser Ziel. Man will natürlich auch selbst vorankommen, für sich persönlich das Beste rausholen. Aber das Team steht immer im Vordergrund.“
Max: „Wir wollen hier weiter Erfahrung sammeln und dazulernen. Neben dem Training sind auch die Testspiele wertvoll. Da waren wir gegen Bremen und Braunschweig ebenfalls dabei und so etwas bietet über das Training hinaus einfach immer die Möglichkeit, noch mehr zu lernen und sich zu beweisen.“
Zweimal Training am Tag, wie kommt Ihr mit der Intensität klar?
Max: „Wir sind noch jung und können das noch gut verkraften (lacht). Natürlich spürt man die Intensität. Nach zweiwöchiger Winterpause merkt man auch, dass man erstmal den Takt wiederfinden muss. Aber mit fortlaufender Trainingslager-Dauer und den Einheiten kommt man da ganz schnell wieder hin und spürt nach der Rückkehr, dass man auf einem ganz anderen Trainingslevel ist.“
Wie nutzt Ihr die Pausen zwischen den Einheiten?
Tjark: „Die Mittagspause ist sehr hilfreich für einen Powernap oder Besuch bei den Physiotherapeuten, um sich für die zweite Einheit vorzubereiten. Abends geht es dann relativ früh ins Bett. Schlaf ist das Beste, was man sich für die Regenation holen kann. Sonst schauen wir einen Film oder man telefoniert mit Freunden oder der Familie.“
Max: „Bei mir sieht es ähnlich aus. Allerdings möchte ich auch noch rausfinden, wo die Tischtennisplatte steht.“
Tjark, wie blickst Du auf Dein erstes Jahr beim FC St. Pauli seit Deinem Wechsel zurück?
Tjark: „Seit meiner Ankunft bei FC St. Pauli ging es für mich primär darum, wieder Spielpraxis zu sammeln. Anschließend ging der Blick weiter, was ich erreichen kann und was möglich ist. Dass ich auch bei den Profis dabei sein kann, hat sich dann ergeben. Ich will im Training Gas geben und bei den Testspielen zeigen, dass ich zurecht bei der 1. Mannschaft dabei bin.“
Du bist von der U19 zur U23 gestoßen, Max. Wie verlief der Übergang und wie sehen die Ziele für die Regionalliga-Rückrunde aus?
Max: „Der Sprung aus dem Juniorenbereich zu den Herren, bzw. auch zu einer Mannschaft der 2. Bundesliga war schon groß. Anfangs habe ich etwas gebraucht, um an die Intensität ranzukommen. Da gab es schon einige Unterschiede, an die ich mich erst einmal gewöhnen musste. Wir wollen in der Rückrunde mit der U23 so viele Punkte wie möglich holen. Das Ziel hat natürlich jede Mannschaft. Aber mit Blick auf die Hinrunde können wir in der zweiten Saisonhälfte noch mal eine Schippe drauflegen. Die Mannschaft hat das Potenzial dazu. Ich will dazu beitragen und der Mannschaft helfen.“
(fh)
Fotos: FC St. Pauli