FC St. Pauli

Winterneuzugang Gwangin Lee feierte sein Startelfdebüt und wollte mit seinen neuen Teamkollegen den Negativtrend stoppen. Dazu kamen mit Sören Ahlers, Niklas Jessen, Marcel Beifus, Lars Ritzka und Franz Roggow fünf Lizenzspieler.

Nach einem hektischen Beginn übernahmen die St. Paulianer die Spielkontrolle, taten sich aber schwer damit, die Lösungen im letzten Drittel zu finden. Nach einem Dribbling von Lee landete die Kugel bei Franz Roggow, der die Kugel aber deutlich über den Kasten beförderte (14.). Die beste Gelegenheit im ersten Abschnitt bot sich dann aber dem Tabellenschlusslicht: Onur Uzun legte quer für Ebrima Jobe, der freistehend das Spielgerät deutlich über den Querbalken schoss (29.).

Im zweiten Durchgang musste eine Leistungssteigerung her, die die Mannschaft von Joachim Philipkowski auch mit aus der Kabine brachte. Einen Kopfball von Roggow entschärfte FCO-Keeper Jasin Jashari noch problemlos (46.), gegen Lee lenkte er dann schon mühevoller zur Ecke (49.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später wäre Jashari dann machtlos gewesen, als Roggow einen Freistoß vom Strafraumeck an den Pfosten schlenzte (51.). Das Chancenfestival gipfelte darin, dass der Linksfuß einen weiteren Freistoß ans Aluminium beförderte (55.).

Schon jetzt waren die Boys in Brown deutlich zwingender als in den vorangegangenen 45 Minuten. Dass es im Fußballsport nicht um Gerechtigkeit, sondern vor allem um das blanke Ergebnis geht, bekamen die Braun-Weißen dann vor die Augen geführt. Nach einem Freistoß stocherte Ebrima Jobe aus dem Gewühl die Kugel über die Linie und stellte den Spielverlauf auf den Kopf (63.).

Die U23 gab sich nicht auf, spielte weiter temporeich nach vorne. Nach einer Ecke tänzelte der Ball durch den gegnerischen Fünfmeterraum, doch Max Brandt und Bennet van den Berg bekamen das Leder nicht im Netz untergebracht (69.). Anschließend erarbeiteten sich die Kiezkicker viele Standardsituationen, nach der Maximilian Schütt den erlösenden Ausgleich markierte (82.).

Bis in die Schlussminuten liefen die St. Paulianer an, doch leisteten sich mit dem Blick für den Siegtreffer einen Fehler im Aufbauspiel. Daraufhin musste Marcel Beifus eine Notbremse ziehen, um Uzun kurz vor der Strafraumkante aufzuhalten - die Profi-Leihgabe sah die Rote Karte (90.). Oberneuland war mit dem Punkt dennoch zufrieden, wechselte auf Zeit und bekam dennoch noch seinen Lucky-Punch. Serhat Yazgan staubte aus kurzer Distanz einen Nachschuss ab und stellte die Partie ein zweites Mal auf den Kopf (90.+4). Kurz danach war Schluss. Einfach nur bitter.

Cheftrainer Joachim Philipkowski: "Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen, wir sind aus der Kabine gekommen und haben ein Feuerwerk abgefackelt. Für die erste Halbzeit haben wir uns mehr vorgenommen, das war zu wenig. Wir müssen uns jetzt sammeln, dürfen nicht nervös werden. Das gute ist, wir haben es in der eigenen Hand. In zwei Wochen gegen Hannover zählt nur ein Sieg."  

FCSP U23

Ahlers – Jessen (66. Park), Beifus, Schütt, Ritzka – Münzner – Roggow, Brandt (81. Stuhlmacher) – Lee (67. Kankowski) – Loubongo, Imsak (63. Van den Berg)

Cheftrainer: Joachim Philipkowski

FC Oberneuland

Jashari – Berisha, Siech, Nukic – Sahan, Ngwisani, Yazgan, Tomety-Hemazro (70. Trebin) – Arambasic (89. Amadou) – Uzun (90.+4, Jobe (78. Kleiner)

Cheftrainer: Jürgen Damsch

Tore: 0:1 Jobe (63.), 1:1 Schütt (82.), 1:2 Yazgan (90.+4)

Gelbe Karten: Roggow / Uzun

Rote Karte: Beifus (90., Notbremse)

SR: Daniel Fleddermann

Fans: 88

(ms)

Foto: FC St. Pauli