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„Im Fußball ist es manchmal so, dass du für Kleinigkeiten bestraft wirst“

Unsere Boys in Brown haben im letzten Spiel im Jahr 2023 gegen Wehen Wiesbaden zwar eine starke Leistung gezeigt, den erhofften Heimsieg aber verpasst. Entsprechend enttäuscht waren unsere Jungs nach dem Abpfiff dann auch. Hier die Stimmen zum Spiel.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir waren heute von Anfang an wirklich sehr gut drin. Wir waren sehr dominant und hatten ein sehr gutes Positionsspiel. Wir haben es gegen einen tief stehenden Gegner zudem geschafft, Dynamik zu kreieren und immer wieder hinter die Kette zu kommen. Wir konnten uns sehr gute Torchancen herausspielen und haben es bei der Restverteidigung sehr gut gemacht. Wir haben uns mit dem 1:0 dann belohnt und sind weiter konsequent auf das zweite Tor gegangen. Es war sehr positiv, dass wir das 1:0 nicht verwalten wollten. Im Fußball ist es dann manchmal so, dass du für Kleinigkeiten bestraft wirst. Wir müssen uns ankreiden, dass wir es zum wiederholten Male nicht geschafft haben, zu Null zu spielen. Das ist eigentlich das, was uns stark macht. Das ist auch unsere Identität, die haben wir missen lassen. Das hat seine Gründe. Es geht darum, Kleinigkeiten zu verändern, und das werden wir auch tun. Wir werden genau analysieren, was bei den Gegentoren schiefläuft und wie die Gegner zu ihren Torchancen kommen. In die Analyse beziehen wir die gesamte Hinrunde ein, um dann die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Wir werden im Trainingslager versuchen, das abzustellen. Wir haben heute aber auch viele positive Dinge gesehen. Uns wurde immer wieder angekreidet, dass wir gegen tief stehende Gegner zu wenig Lösungen finden. Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung. Im Großen und Ganzen bleibt heute aber das Ergebnis, das für uns enttäuschend ist. Wir nehmen ein Gefühl der Unzufriedenheit mit. Wir werden daran arbeiten, dieses Gefühl in der Rückrunde nicht mehr so oft zu haben.“

Jackson Irvine: „Wir haben vom Anpfiff weg bis zum Ende absolut dominiert und gewinnen doch nicht. In dieser Liga reichen manchen Teams wenige Chancen und so war es heute auch wieder. Natürlich sind wir extrem frustriert. Wir hatten wirklich viele gute Chancen, ich ja auch. Zudem verliere ich den Ball vor dem Gegentor. Darüber ärgere ich mich sehr. Wir hatten wirklich viele gute Chancen und reden immer wieder über das gleiche Thema. Wir haben wirklich alles gegeben, aber unsere Chancen nicht genutzt. Niemand schießt absichtlich daneben oder auf den Torwart, der heute einen fantastischen Tag erwischt hat. Zuletzt wollte der Ball einfach nicht so rein wie gewünscht. Woran es genau gelegen hat, ist schwer zu sagen. Wir machen so viele Dinge richtig und machen Fortschritte, wenn ich heute sehe, wie wir gegen einen tief stehenden Block Lösungen gefunden haben. Das war heute richtig gut, wir schießen aber nur ein Tor. Wir haben jetzt Zeit, die vergangenen Wochen zu reflektieren. Aus den vergangenen Monaten und auch aus dem heutigen Spiel können wir sehr viel Positives mit in die zweite Saisonhälfte nehmen.“

Hauke Wahl: „Wir müssen den Sack einfach zu machen. Das fehlt bei uns momentan. Wenn du nur ein Tor vorne liegst, gibt es immer die Möglichkeit, dass der Gegner durch irgendeine Situation ins Spiel zurückkommt. Wir hatten mit dem Lattentreffer, der zwar auch aus dem Nichts kommt, schon Glück. Beim Ausgleich sind dann gleich zwei Spieler da. Nach dem letzten Spiel der Hinrunde kann man immer etwas Revue passieren lässen. Klar ist, dass wir zu viele Punkte haben liegenlassen und trotzdem stehen wir oben. Zwar nicht ganz an der Spitze, aber auf einem Tabellenplatz, über den wir uns am Ende der Saison freuen würden. Die letzten drei Spiele sind mental nicht ganz so einfach zu verdauen. Da hätten wir sechs Punkte mehr sammeln müssen oder können. Wir haben uns aber in eine Ausgangslage gebracht, die gut ist. Wir haben ein unfassbares halbes Jahr gespielt. Das dürfen wir uns durch die letzten drei Spiele nicht kaputt machen lassen. Wir sind auf dem absolut richtigen Weg und werden die Vorbereitung nutzen, um dann richtig anzugreifen.“

Marcel Hartel: „Nicht nur ich, wir alle sind heute enttäuscht, die drei Punkte nicht geholt zu haben. Wir waren die klar bessere Mannschaft und hatten sehr, sehr gute Chancen, um das Spiel nach dem 1:0 für uns zu entscheiden. Es ist uns in den letzten Spielen leider abhanden gekommen, Spiele für uns zu entscheiden. Das müssen wir uns vorwerfen. Wir hatten diese Saison einige Spiele mit vielen klaren Chancen, aber so viele klare Chancen wie heute habe ich nicht oft in meiner Karriere erlebt. Wiesbadens Keeper hat heute auch überragend gehalten. Wiesbaden kommt dann noch mal zu zwei Chancen und macht daraus ein Tor. Wir müssen in der Pause den Kopf frei bekommen, um dann mit vollem Fokus in die Vorbereitung zu starten. Die wird nicht sehr lang sein. Im Januar wollen wir dann wieder Gas geben und den Bock, den wir gerade drin haben, dass wir Führungen nicht nach Hause bringen, umstoßen. Auch wenn es heute nicht zu drei Punkten gereicht hat, haben wir bislang eine richtig gute Hinrunde gespielt. Wir können mit Selbstvertrauen in die Pause gehen und müssen weiter an uns glauben.“

Elias Saad: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, den Ball gut laufen gelassen und uns viele Torchancen herausgespielt. Wir hätten die Bälle nur reinmachen müssen. In der Schlussphase noch den Ausgleich zu bekommen, tut richtig weh. Wir wollten mit einem Sieg in die Pause gehen und werden uns sicherlich ein paar Tage ärgern. Wir wissen, was wir können, und haben das heute auch gezeigt. Daran müssen wir im neuen Jahr anknüpfen.“

Markus Kauczinski (Cheftrainer SV Wehen Wiesbaden): „Die erste Halbzeit ging komplett an St. Pauli. Wir haben es nicht geschafft, für Entlastung zu sorgen. Wir sind viel hinterhergerannt, das haben wir aber getan und haben die Löcher gestopft. Mit Ball war es wenig von uns, in der ersten Hälfte hatten wir aber nicht Mut. Wir haben uns vorgenommen, das in der zweiten Halbzeit besser zu machen. Auch wenn das Gegentor früh fällt, hatte ich das Gefühl, dass wir besser drin waren. Wir hatten immer mal wieder einen Konter. In der einen oder anderen Situation hatten wir einen guten Torwart. Bei all den Chancen von St. Pauli haben wir oft den Fuß dazwischen bekommen und mit Herz und Leidenschaft verteidigt. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, wie sie gekämpft hat. John Iredale hat eine unheimliche Power. Er hatte schon den Schuss an die Latte und hat seine Power auch zum Ausgleich genutzt. Den haben wir uns erkämpft, was du auch erstmal schaffen musst. Ich bin stolz auf die Mannschaft, was sie heute investiert hat.“

 

(fh/hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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