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Die Fahne des FC St. Pauli flattert erstmals in der 2. Segel-Bundesliga!

Die dynamisch wachsende Segelsparte des FC St. Pauli entfaltet vielfältige Aktivitäten. Neben den sehr wichtigen Themen wie Jugendarbeit und Inklusion startet seit Gründung der Abteilung auch das Frauen-Team, die FCSP Sailing Paulinas, regelmäßig in der Bootsklasse J/70 zu Regatten und ist nun in die 2. Segel-Bundesliga aufgestiegen.

"Das ist ein toller Erfolg für unser Team und bestätigt unser konsequentes Training", so Melanie Luther von den Sailing Paulinas. Zusammen mit der inklusiven Crew des BAT-Sailing Teams bilden sie das Ligateam der FCSP-Segelabteilung für die 2. Bundesliga.

"Das Projekt 'Gelebte Inklusion auf der Regattabahn' startete im Januar 2021 als ein erstes Gemeinschaftsprojekt von FC St. Pauli Segeln und dem Norddeutschen Regatta Verein (NRV) mit dem ehrgeizigen Ziel, Blinde, Sehbehinderte, Sehende sowie Gehörlose und Hörende ohne besondere Verrechnung oder besondere Berücksichtigungen mit einer J/70 auf die Regattabahn zu bringen. Das wir nun auch in der 2. Segel-Bundesliga antreten, ist bisher einmalig", so Sven Jürgensen vom Norddeutschen Regatta Verein. Mehr Infos zum Projekt "Gelebte Inklusion auf der Regattabahn" findet Ihr hier!

Nur vier Jahre nach der Abteilungsgründung im Anfang Januar 2018 flattert die FCSP-Fahne bald also in der zweithöchsten Liga. Die Segelsparte des FC St. Pauli ist von anfangs rund 100 Mitgliedern bereits auf 430 Mitglieder angewachsen. "Uns kennzeichnet dabei eine vergleichsweise junge Altersstruktur in der Abteilung", sagt Kai Jordan von der Abteilungsleitung. Bereits in den ersten Wochen nach Abteilungsgründung fanden sich die Sailing Paulinas zusammen, um beim Helga Cup 2018, einer reinen Frauen-Regatta auf der Alster, für den FC St. Pauli anzutreten. Anna (Steuerfrau), Stella (Vorschiff), Mieke (Taktik), Klara (Trimm) und Melanie (Trimm/Vorschiff/Magic Five) wurde schnell klar, dass die Chemie an Bord stimmte und der Regattavirus die Sailing Paulinas auch nach dem Helga Cup nicht loslassen wollte. So fanden Sie sich prompt drei Monate später auf der "Women on Water"-Regatta in Kopenhagen wieder, einem dem Helga Cup ähnlichen Format. "Starkwindrennen, zahlreiche Sonnenschüsse, Nervosität, Nächte mit wenig Schlaf und ein erster Wettfahrtsieg haben uns als Team endgültig zusammengeschweißt und uns Erfahrungen ganz anderer Art gebracht", erzählt Melanie Luther.

Die Sailing Paulinas (v.l.n.r.): Anna (Steuerfrau), Mieke (Taktik), Klara (Trimm), Melanie (Vorschiff) - es fehlt: Stella

Die Sailing Paulinas (v.l.n.r.): Anna (Steuerfrau), Mieke (Taktik), Klara (Trimm), Melanie (Vorschiff) - es fehlt: Stella

Seither wurde kaum eine Möglichkeit zu segeln ausgelassen, sei es bei den J/70-Klassenregatten auf der Alster, auf der Kieler Woche sowie bei weiteren internationalen Frauenregatten auf dem Zürichsee oder dem ungarischen Balatonsee. 2019 begannen sie erstmals regelmäßige Trainingsangebote von Silke Basedow auf der Alster sowie auf dem Möhnesee (Nixdorf Akademie) bei Joachim Hellmich in Anspruch zu nehmen, die sie in Sachen Bootshandling, Winderkennung und Manöver-Training stark voranbrachten.

2020 folgte mit dem DSL-Pokal, der als Qualifikation für die Bundesliga gilt, die erste Liga-Erfahrung. Mit viel Ehrfurcht wurde das Ziel erreicht, auch mit den Profis mitzuhalten. Im vergangenen Herbst folgte der zweite Start beim DSL-Pokal in Berlin, der den FC St. Pauli in diesem Jahr in die 2. Bundesliga führte – ein großer Erfolg für die noch junge Segelsparte! Allerdings ist die Ligateilnahme auch ein kostspieliges Unterfangen – mit fast 9.000 Euro allein nur für die Startgebühren. Anreisen, Unterkünfte und Teamkleidung wurden bisher weitgehend aus der eigenen Tasche bezahlt. An dieser Stelle wird noch finanzielle Unterstützung gesucht.

Ohne die schnelle Unterstützung durch die AFM (Abteilung Fördernde Mitglieder), einige Spendern und die Sponsoren Rechtsanwalt Ole Hecht, Scansails und Sailing & More wäre es nicht möglich gewesen, die Finanzierung so kurzfristig auf die Beine zu stellen.

"Nun heißt es, die Klasse zu halten. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit zwischen dem HSC, dem NRV und der Segelabteilung des FC St. Pauli, die wir gemeinsam vertreten und bedanken uns bei allen, die uns unterstützen", so Verena Gedler von der Abteilungsleitung. Sie fügt hinzu: "Dieser Erfolg bestätigt aber auch die konsequente Arbeit der Abteilung in der Kinder- und Jugendarbeit. Wir haben mit einem Kielzugvogel, einer Laser Bahia und einem Piraten weitere Boote auf der Alster zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es mit der RS Venture Connect namens 'Forza' ein weiteres inklusionstaugliches Boot, das ebenfalls mit Unterstützung der AFM angeschafft werden konnte und das u.a. Rollstuhlfahrern*innen das Segeln ermöglicht."

Durch die vergleichsweisen günstigen Beiträge ermöglicht die Segelabteilung auch den Menschen, für die das Segeln normalerweise nicht möglich ist, die Teilnahme am Wassersport. Interessierte können auf unserer Abteilungs-J/70, der Jolly Roger, "hereinschnuppern" und das Segeln auf diesem Bootstyp ausprobieren.

Wer Lust hat, sich in der Segelsparte ehrenamtlich oder diese finanziell zu unterstützen, kann sich gerne per E-Mail an die Abteilungsleitung wenden.

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Weitere Infos zur Segelabteilung:

Weitere Infos zu den Sailing Paulinas

 

Fotos: Sven Jürgensen / Lars Wehrmann

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