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1:3 - Kiezkicker verlieren XXL-Testspiel gegen Fürth

Der FC St. Pauli hat das erste Testspiel im Trainingslager verloren, in Kufstein unterlagen die Braun-Weißen der SpVgg Greuther Fürth nach 120 Minuten mit 1:3 (0:2). Nachdem Roberto Massimo (29.) und Noel Futkeu (44., 64.) für den vor allem in der ersten Halbzeit gefährlicheren Zweitligisten getroffen hatten, gelang Adam Dźwigała der verdiente Anschlusstreffer für unsere Kiezkicker (79.), die nach der Pause mehr vom Spiel hatten. Den Rückstand konnte unser Team aber nicht mehr aufholen und so mussten sie sich den Fürthern geschlagen geben.

Für das insgesamt 120-minütige Testspiel (4x30 Minuten) gegen die SpVgg Greuther Fürth schickten unser Cheftrainer Alexander Blessin zwei Teams auf den Rasen, nach 60 Minuten wechselte er dann nahezu komplett durch. Blessin musste auf einige Kiezkicker (u.a. Jackson Irvine) verzichten, Karol Mets führte das Team erstmals als Kapitän auf den Rasen. Die erste Chance im Kufsteiner Grenzlandstadion hatten die Fürther. Julian Green hob den Ball im Anschluss an einen Freistoß über die braun-weiße Abwehr hinweg zu Gideon Jung. Der hatte aus elf Metern das 1:0 auf dem Fuß, doch der herauseilende Keeper Ben Voll verhinderte mit einer ganz starken Parade den frühen Rückstand (5.). Dann die erste nennenswerte Chance für unsere Jungs: Nachdem Scott Banks von der rechten Seite nach innen gezogen war, kam das Leder zu Robert Wagner. Der zog aus 22 Metern ab, setzte den Ball aber neben den linken Pfosten (13.). Allzu viele Torszenen gab es in der Folge nicht, bis Dennis Srbeny bei einem Flachpass von der rechten Seite in den Strafraum doch mal zu viel Platz bekam. Der Fürther Angreifer traf das Leder aber nicht richtig, Voll packte sicher zu (25.). Unser Keeper war kurz darauf dann aber geschlagen. Roberto Massimo war auf links enteilt und überwand unseren Keeper aus halblinker Position mit einem platzierten Außenristschuss ins rechte untere Eck (29.).

Nach einer zehnminütigen Unterbrechung ging’s weiter und unsere Kiezkicker hatten früh eine gute Gelegenheit zum Ausgleich. Von der linken spielten sie sich nach rechts zu Banks durch und der zog aus halbrechter Position energisch ab. Fürth-Keeper Nahuel Noll riss die Arme aber blitzartig hoch und verhinderte so den Einschlag im rechten oberen Eck (34.). Zehn Minuten später erhöhte die SpVgg nach einem Ballverlust von David Nemeth an der Mittellinie. Branimir Hrgota eilte auf Voll zu, legte im Strafraum uneigennützig zu Noel Futkeu quer und der traf ins leere Tor – 0:2 (44.). Unsere Jungs hatten zwar etwas mehr Ballbesitz, im Spiel nach vorne waren die Fürther allerdings das gefährlichere Team und deshalb war die Führung auch verdient. Immer wieder anzumerken, dass die Fürther in puncto Fitness und Spitzigkeit deutlich weiter sind, sind sie doch zwei Wochen früher mit ihrem ersten Training in die Anfang August beginnende Zweitliga-Saison gestartet. Futkeu hatte nach einem schnell vorgetragenen Angriff die Chance nachzulegen, doch Voll konnte parieren (50.). Unsere Jungs suchten zwar immer wieder den Weg nach vorne, fanden entweder aber nicht die entscheidende Lücke im Fürther Defensivverbund oder dem letzten Pass fehlte es an Präzision. Mehr passierte nicht im ersten Durchgang, es blieb nach 60 Minuten beim 2:0 für das Kleeblatt.

Scott Banks im Duell mit Fürths Roberto Massimo.

Scott Banks im Duell mit Fürths Roberto Massimo, der nach 29 Minuten die Führung für den Zweitligisten erzielte.

Auf braun-weißer Seite blieb nur der nach 45 Minuten für Danel Sinani gekommene U19-Mittelfeldspieler Marwin Schmitz auf dem Rasen, bei Fürth gab es hingegen nur drei Wechsel. Die zweite Hälfte war keine fünf Minuten jung, da legte Futkeu nach flacher Hereingabe von Hrgota aus kurzer Distanz zum 3:0 aus Sicht der SpVgg nach – Voll hatte keine Abwehrchance (64.). Auf der Gegenseite fasste sich Schmitz aus 25 Metern ein Herz, der Ball strich aber deutlich vorbei (70.). Richtig knapp wurde es dann nach einer scharf getretenen Ecke von Connor Metcalfe. Hauke Wahl stieg am Fünfer am höchsten, sein Kopfball zischte hauchdünn am linken Pfosten vorbei (74.). Kurz darauf zog Luca Günther aus knapp 30 Metern ab, Fürth-Keeper Moritz Schulze packte sicher zu (77.). Der war kurz darauf machtlos. Ein Metcalfe-Freistoß aus dem Halbfeld wurde immer länger und kam zu Adam Dźwigała. Aus sehr spitzem Winkel brachte er den Ball aufs Tor. Über den sichtlich überraschten Schulze hinweg senkte sich das Leder am langen Pfosten ins Netz – nur noch 1:3 (79.).

Nicht viel später fast das 2:3. Eine Hereingabe von der rechten Seite nahm Lars Ritzka aus 18 Metern direkt. Oladapo Afolayan kam frei vor Schulze an den Ball, konnte diesen aber nicht kontrollieren – da war mehr drin (83.). Unsere Jungs waren, bei inzwischen leichtem Regen und zunehmendem Wind, das spielbestimmende Team, von der SpVgg war in der Offensive wenig zu sehen. Metcalfe trat dann zu einem Freistoß aus 24 Metern an und schlenzte das Leder über die Mauer, doch Schulze war rechtzeitig im linken Eck (86.). Nach der dritten und letzten Zehn-Minuten-Pause blieb Voll dann draußen, für ihn rückte Rony Seibt zwischen die Pfosten. Neben ihm standen in den abschließenden 30 Minuten mit Emil Staugaard, Marwin Schmitz, Noah Palapies und Theo Schröder vier weitere Nachwuchsspieler auf dem Rasen. Und einer von ihnen, nämlich der erst 16-jährige Palapies, hätte nach einer starken Flanke von Ritzka beinahe auf 2:3 verkürzt (100.). Defensiv ließ die Blessin-Elf bis zum Schlusspfiff nicht zu, der erhoffte Anschlusstreffer sollte auf der Gegenseite aber einfach nicht gelingen und so musste sich unser Team - nach schwächerer erster und besserer zweiter Hälfte - mit 1:3 geschlagen geben.

„Die ersten 15 Minuten fand ich richtig gut, da waren wir gut im Spiel. Danach hat man dann aber gesehen, dass Fürth einfach schon zwei Wochen weiter ist als wir. Bei den ersten langen Bällen hatten wir in der Tiefe nicht die Absicherung und nicht den Druck, da können wir einige Sachen noch besser machen. Viele Sachen haben aber auch geklappt und das nehmen wir mit. Wir sind erst in der zweiten Woche und haben hart trainiert. Für uns war es das zweite Spiel, für Fürth war es bereits das sechste Spiel und sie haben mehr oder weniger mit ihrer ersten Elf gespielt. Wir haben mit zwei Mixed-Mannschaften gespielt, wir wollten allen Jungs in der zweiten Woche Spielzeit geben. Solche Spiele sind gut, um zu sehen, was wir besser machen müssen. Wir haben noch einiges zu tun, es waren aber auch ein paar Lichtblicke dabei. Wir hatten viele junge Spieler dabei, die mutig gespielt haben. Nach dem 0:2 gingen die Köpfe runter. Wir sind in der Vorbereitung, Fehler passieren. Step by step versuchen wir, besser zu werden, Fehler abzustellen und daraus zu lernen“, so Cheftrainer Alexander Blessin nach dem Abpfiff.

„Zur erste Hälfte kann ich nicht viel sagen, weil ich sie nicht komplett gesehen habe. Wir haben aber zu viele tiefe Bälle bekommen, was wohl daran lag, dass wir zu hoch standen. Wenn der Gegner keinen Druck hat, und das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen, dann müssen wir tiefer stehen und früher fallen, wenn sie ausholen. Die Abläufe sind noch nicht ganz da, wir haben im Training aber auch viel nach vorne verteidigt. Darauf liegt aktuell das Augenmerk. In der zweiten Hälfte hatten wir zu Beginn nicht die intensität und Fürth hat es geschafft, von der einen auf die andere Seite zu verlagern und wieder zurück. Das haben wir später dann viel besser gemacht, als mehr Intensität drin war und wir mehr persönliche Duelle gewonnen haben. Fürth hat die letzten Tage nur einmal trainiert, wir haben ein anderes Pensum abgespult. Da kamen bei uns noch mal die schweren Beine hinzu. Zudem hatten wir sehr viele jungs Leute auf dem Platz, mit denen wir erst drei, vier Einheiten absolviert haben. Das muss man natürlich berücksichtigen“, so Hauke Wahl nach dem Spiel.

FC St. Pauli

1. Halbzeit: Voll - Nemeth, Dahaba, Mets - Banks, Ahlstrand, Wagner, Sinani (45. Schmitz), Saad - Eggestein, Schröder

2. Halbzeit: Voll (91. Seibt) - Dźwigała, Wahl, Staugaard - Günther, Boukhalfa (91. Schröder), Schmitz, Metcalfe, Ritzka - Palapies, Afolayan

Cheftrainer: Alexander Blessin

 

SpVgg Greuther Fürth

1. Halbzeit: Noll - Jung, Müller, Itter - Asta, Green, Meyerhöfer, Massimo - Hrgota - Srbeny, Futkeu

2. Halbzeit: Schulze (91. Klatte) - Münz, Jung (75. Michalski), Itter (75. Wagner) - Mhamdi, Green (91. Adiele), Meyerhöfer (91. Näpflein), Gießelmann - Hrgota (91. Calhanoglu) - Srbeny (75. Popp), Futkeu (91. Grimbs)

Cheftrainer: Alexander Zorniger

 

Tore: 0:1 Massimo (29.), 0:2 Futkeu (44.), 0:3 Futkeu (64.), 1:3 Dźwigała (79.)

Gelbe Karten: Afolayan / keiner

Schiedsrichter: Cemil Et

 

(hb)

Fotos: Witters

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