FC St. Pauli

Nach vielen Jahren beim SV Sandhausen wechselte Leart Paqarada im Sommer 2020 ans Millerntor. „Leart ist ein offensivstarker Spieler, der über einen starken Linksfuß verfügt und der technisch versiert ist. Er ist bekannt für seine gefährlichen Standards und Flanken. Wir sind überzeugt, dass er uns mit seinen Qualitäten weiterhelfen wird“, so der damalige Cheftrainer Timo Schultz zur Verpflichtung des Linksverteidigers. Er sollte recht behalten, wobei Paqaradas Start im FCSP-Trikot noch mit Luft nach oben versehen war. „Ich habe noch nicht die 100 Prozent abgerufen, die ich selbst von mir erwarte. Ich mache mir aber keine Sorgen, dass ich da noch hinkommen werde“, hatte der Kosovare nach den ersten Monaten am Millerntor festgestellt.

Nach sechs Jahren in Sandhausen brauchte der Linksfuß einfach ein bisschen Zeit, um richtig am Millerntor anzukommen. Spätestens ab Januar 2021 war er dann voll da und lieferte nach dem Jahreswechsel mit unglaublicher Konstanz richtig gute Leistungen ab. Beim so wichtigen Last-Minute-Auswärtssieg in Hannover bereitete der mit viel Offensivdrang ausgestattete Linksverteidiger den Siegtreffer von Igor Matanović vor. Es war zugleich sein erster Assist im FCSP-Trikot, viele weitere Vorlagen hat er in den weiteren zweieinhalb Jahren folgen lassen. Eigene Tore bejubelte Paqarada, der im Spiel der Braun-Weißen ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt war und nicht selten die Marke von 100 Ballkontakten pro Spiel knacken konnte, aber auch. Es waren sieben Treffer und zwei davon waren absolut sehenswert.

Beim 3:2-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg zum Start in die Saison 2022/23 traf Paqa vom Punkt.

Wir erinnern uns gerne an sein erstes Tor gegen die Würzburger Kickers im April 2021. Gute Annahme, schnelle Drehung, einmal kurz den Kopf hochgenommen, Schuss aus 23 Metern, direkt neben den linken Pfosten. Noch ein bisschen schöner war dann der 25-Meter-Kunstschuss beim 3:0-Heimsieg gegen Holstein Kiel zum Start in die Saison 2021/22. Genau in den Knick, nach vorherigem Dribbling über den halben Platz. Der für das Tor des Monats Juli 2021 nominierte Treffer leitete eine tolle Spielzeit ein, die am Ende leider nicht mit dem Aufstieg in die Bundesliga gekrönt werden konnte.

Wo wir beim Thema wären. Bundesliga. Paqarada wechselt also zum 1. FC Köln und damit in die höchste deutsche Spielklasse. Angesichts der Leistungen war es wenig überraschend, dass ein Erstligist auf der Matte stehen wird, um sich die Dienste des in den Medien vielfach als besten Linksverteidiger der zweiten Liga bezeichneten Paqarada zu sichern. In diesem Sommer läuft sein Vertrag nun aus und Paqarada hat sich dafür entschieden, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

„Ich bin dem FC St. Pauli sehr dankbar, weil ich hier einen großen Schritt in meiner fußballerischen und menschlichen Entwicklung gehen konnte. Der Abschied fällt mir schwer, aber ich freue mich auch, meinen Traum von der Bundesliga verwirklichen zu können“, erklärte unsere Nummer 23 im Zuge seiner Entscheidung für den Wechsel nach Köln.

Die Saison spielte er mit tollen Leistungen und viel Leidenschaft zu Ende und wie erhofft knackte er noch die 100-Spiele-Marke im FCSP-Trikot. 102 Pflichtspiele sind es am Ende geworden und im letzten Spiel gegen den KSC verabschiedete sich Paqa dann noch mal mit einem Tor. Sichtlich bewegt verließ er bei seiner Auswechslung wenige Minuten vor dem Abpfiff den Rasen, als er von den FCSP-Fans noch mal mit Standing Ovations verabschiedet wurde.

Lieber Paqa, vielen Dank für drei wirklich überragende Jahre bei uns am Millerntor! Wir wünschen Dir für die Zukunft sowohl sportlich als auch privat alles, alles Gute! You'll never walk alone!!!

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters