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Starke Kiezkicker holen absolut verdienten Punkt gegen Leipzig

Der FC St. Pauli hat sich am Sonntag (22.9.) torlose von Leipzig getrennt. Von Beginn an spielten die Kiezkicker stark auf, mehrfach vergaben die im ersten Durchgang die Führung. Auch nach dem Seitenwechsel zeigten unsere Jungs gegen den Champions-League-Teilnehmer eine starke Leistung, lediglich die Belohnung in Form eines Tores sollte nicht gelingen.

Im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Augsburg nahm Cheftrainer Alexander Blessin drei Wechsel in der Startformation vor. Manolis Saliakas, Elias Saad und Oladapo Afolayan begannen anstelle von Robert Wagner (krank) sowie Lars Ritzka und Morgan Guilavogui, die neben dem wiedergenesenen Connor Metcalfe auf der Bank Platz nahmen. In der Offensive stellte Blessin um: Eggestein agierte als alleinige Spitze, Saad und Afolayan kamen über die Flügel. Bei den Sachsen nahm Coach Marco Rose nach dem 1:2 bei Atletico Madrid in der Champions League fünf Veränderungen vor, u.a. begann Yussuf Poulsen für Loïs Openda. Mit Péter Gulásci, Willi Orbán, Lukas Klostermann und Poulsen standen vier Leipziger auf dem Rasen, die schon beim letzten Aufeinandertreffen in der zweiten Liga im Februar 2016 (1:0 für unseren FCSP) in der Startelf gestanden hatten.

Wie damals war auch beim ersten Duell in der Bundesliga wieder das Flutlicht an und die Atmosphäre erneut eine ganz besondere. Als der Ball rollte, schickten die FCSP-Fans unser Team mit einem lautstarken „Aux Armes“ ins Spiel. Die Kiezkicker kamen gut in die Partie und hatten früh die ersten Chancen: Johannes Eggestein flankte von links auf den freistehenden Manolis Saliakas, der sich den Ball noch mal auf den linken Fuß legte, anstatt sofort zu schießen. So wurde sein Schuss noch geblockt (3.). Die Boys in Brown waren extrem griffig in den Zweikämpfen und jedes gewonnene Duell wurde bejubelt. Nach gutem Pressing kam Eggestein aus spitzem Winkel selbst zum Abschluss, Gulásci packte sicher zu (5.).

Bei Irvines Flugkopfball
fehlen nur Zentimeter

Die Gäste hatten ein deutliches Plus beim Ballbesitz, machten daraus aber nicht so gut wie gar nichts, weil unser Team leidenschaftlich verteidigte und die Sachsen nicht nur erfolgreich vom eigenen Strafraum fernhalten, sondern selbst immer wieder Akzente setzen konnte. Elias Saad zog von links in die Mitte, ließ dabei zwei Leipziger stehen und schloss energisch ab. Gulásci wehrte auf Kosten einer Ecke ab (17.). Die brachte Eric Smith in die Mitte. Über Carlo Boukhalfa und Hauke Wahl kam der Ball in die Mitte zu Jackson Irvine. Dessen Flugkopfball aus fünf Metern strich nur Zentimeter über die Latte hinweg (18.). Kurz darauf konnte Eggestein nach einem der vielen Ballgewinne aus 22 Metern abziehen, den zu zentral platzierten Schuss hatte Gulásci im Nachfassen (18.).

Vom Unterschied zwischen Champions-League-Teilnehmer und Bundesliga-Aufsteiger war nichts zu sehen, unser Team lieferte ganz stark ab. Irvine hatte die Führung erneut auf dem Kopf. Über Eggestein und Saad kam der Ball von links nach rechts zu Saliakas, dessen perfekte Flanke setzte unser Kapitän aus sieben Metern nur knapp neben den linken Pfosten (34.). Die Sachsen kamen dann doch noch zu ihrem ersten Torschuss, doch Vasilj hielt den Schuss von Benjamin Šeško sicher (41.). Im Gegenzug verpasste Afolayan ein weiteres Mal die Führung. Erst ließ er an der Strafraumkante zwei Leipziger stehen, ehe er das rechte untere Eck anvisierte. Gulásci war wieder zur Stelle und kratzte den Ball aus dem Eck, bei Eggesteins Nachschuss aus ganz spitzem Winkel verhinderte Guláscis Hacke das 1:0 (42.). Nachdem David Raum eine Direktabnahme freistehend neben das FCSP-Gehäuse gesetzt hatte (43.), ertönte der Halbzeitpfiff. Alle im Stadion fragten sich, wie es 0:0 stehen konnte. Die FCSP-Fans schickten unser Team aber mit viel Applaus in die Kabine.

Johannes Eggestein (hier im Duell mit Nicolas Seiwald) war im ersten Durchgang immer anspielbar und an vielen Offensivaktionen beteiligt.

Johannes Eggestein (hier im Duell mit Nicolas Seiwald) war im ersten Durchgang immer anspielbar und an vielen Offensivaktionen beteiligt.

Beide Trainer verzichteten auf Wechsel, was auf braun-weißer Seite absolut nachvollziehbar war. Auf dem Rasen änderte sich in puncto Ballbesitz wenig, es blieb aber dabei, dass die Sachsen kein Mittel gegen die FCSP-Defensive fanden. Dann probierte es Xavi Simons mal vom linken Strafraumeck mit einem Schuss ins lange Eck, doch Nikola Vasilj war auf dem Posten (50.). Auf der Gegenseite schnappte sich Gulásci einen Querpass von Saad, der Eggestein in der Mitte bedienen wollte (53.). Weiter unser FCSP: Erst wurde Eggesteins Schuss von Orbán geblockt (56.), dann kam Irvine, nach schnellem Ballgewinnen an die vorherige Aktion, aus 17 Metern zum Schuss. Der Ball strich einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei. Einmal mehr hatte das ganze Stadion den Jubelschrei auf den Lippen (56.).

Nach exakt einer Stunde verhinderte Vasilj mit einer ganz starken Parade gegen Christoph Baumgartner das 0:1 (60.), ehe die Kiezkicker mit einem nahezu perfekten Gegenangriff antworteten. Über mehrere Stationen lief der Ball wie am Schnürchen, ehe Afolayan die scharfe Hereingabe von Treu aus 15 Metern volley nahm und der noch abgefälschte Ball neben dem linken Pfosten vorbeiging (61.). Noch während des Angriffs gab es Szenenapplaus von den Rängen. Leipzig-Coach reagierte und nahm einen Dreifach-Wechsel vor, u.a. betrat Loïs Openda den Rasen. Er kam nach einem Konter der Sachsen dann auch aus 16 Metern zum Abschluss, doch Vasilj war rechtzeitig im rechten unteren Eck (67.). Kurz darauf nahm Blessin einen Doppelwechsel vor: Für Manolis Saliakas und Johannes Eggestein, die viel Applaus bekamen, schickte er Adam Dźwigała und Morgan Guilavogui auf den Rasen (69.).

Banks verpasst den Lucky Punch
in der Nachspielzeit

Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde setzte sich Saad auf links gut durch, er visierte aus 18 Metern halblinker Position das lange Eck an – drüber (73.). Leipzig, inzwischen mit André Silva und Benjamin Henrichs, erhöhte nun den Druck, die Boys in Brown verteidigten weiter mit ganz viel Leidenschaft und suchten nach Ballgewinnen immer wieder den schnellen Weg nach vorne. Dann aber noch mal Leipzig: Openda zog von links nach innen und aus 20 Metern ab, Vasilj packte sicher zu (84.). Wenig später jagte Silva den Ball links am Tor vorbei (88.). In der Nachspielzeit vergab der kurz zuvor eingewechselte Scott Banks den Siegtreffer, aus halbrechter Position setzte er den Ball links am Tor vorbei (90.+2). Augenblicke später war Schluss. Unser Team wurde für die überragende Leistung und den ersten Punktgewinn in dieser Saison von den FCSP-Fans gefeiert.

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (69. Dźwigała), Irvine, Boukhalfa (82. Metcalfe), Treu - Afolayan (89. Banks), Eggestein (69. Guilavogui), Saad

Cheftrainer: Alexander Blessin

 

Leipzig

Gulácsi - Geertruida, Klostermann, Orbán, Raum (74. Henrichs) - Baumgartner (61. Nusa), Haidara (61. Vermeeren), Seiwald, Xavi Simons - Poulsen (61. Openda), Šeško (74. Silva)

Cheftrainer: Marco Rose

 

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Treu / Haidara

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer*innen: 29.251

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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