6:1 gegen den KSC - Kiezkicker präsentieren sich in Torlaune
Sonntag, 20. Juli 2025, 19:00 Uhr
Im ersten Testspiel im Trainingslager hat der FC St. Pauli am Sonntag (20.7.) den Zweitligisten Karlsruher SC deutlich mit 6:1 (3:0) besiegt. Die Tore in der 120-minütigen Partie erzielten Adam Dźwigała (18.), Connor Metcalfe (29.), Oladapo Afolayan (39.), Danel Sinani (72.), Arkadiusz Pyrka (102.) und Abdoulie Ceesay (106.), für den KSC konnte Louie Ben Farhat zwischenzeitlich verkürzen (86.).
Bei 26 Grad, viel Sonnenschein und einer traumhaften Kulisse hatten unsere Kiezkicker in der Anfangsphase mehr vom Spiel und durch Oladapo Afolayan früh die ersten beiden Chancen. Erst scheiterte Afolayan aus zehn Metern an KSC-Keeper Hans Christian Bernat (8.), ehe er aus spitzem Winkel deutlich verzog (9.). Nachdem Karlsruhes Lilian Egloff den Ball aus 14 Metern nur knapp neben den linken Pfosten gesetzt hatte (14.), zielte Mathias Pereira Lage im direkten Gegenzug ebenfalls nur knapp am linken Pfosten vorbei (15.). Nach Pass von Afolayan scheiterte der auf der Zehn agierende Connor Metcalfe kurz darauf an Bernat (16.). Eine Ecke brachte die Führung! Louis Oppie spielte diese flach in den Strafraum auf Pereira Lage, der klatschen ließ. Oppies von Joel Chima Fujita verlängerte Flanke köpfte der freistehende Adam Dźwigała aus sechs Metern ins linke Eck – 1:0 (18.)! In der Folge hatten unsere Jungs weiter mehr vom Spiel, sie ließen den Ball gegen tiefstehende Karlsruher zumeist gut laufen und erhöhten durch Metcalfe auf 2:0. Nach Vorlage von Afolayan ließ er Bernat mit einem platzierten Flachschuss ins linke untere Eck keine Abwehrchance (29.). Kurz darauf folgte die erste Pause.
Personell unverändert ging’s auf beiden Seiten weiter, auch am Spiel selbst änderte sich nichts, bestimmte die Blessin-Elf das Spiel doch weiterhin. Der sehr agile Afolayan flankte stark von der linken Seite ins Zentrum und fand Pereira Lage, dessen Kopfball strich nur knapp drüber (35.). Wenig später verpasste Joel Chima Fujita das 3:0, sein Schuss von der Strafraumkante klatschte an den linken Pfosten (38.). Gejubelt wurde aber 60 Sekunden später. Pereira Lage eroberte im Strafraum den Ball und legte zu Afolayan quer. Der scheiterte aus sechs Metern zunächst an Bernat, der Nachschuss zappelte dann aber im Netz (39.). Pereira Lage visierte kurz darauf aus 15 Metern halblinker Position das obere rechte Eck an, er zielte aber etwas zu hoch (42.). Blessin wechselte zum ersten Mal, für Metcalfe kam Scott Banks (45.). Der KSC hielt in der Folge etwas besser dagegen, aber nicht mehr wirklich gefährlich vor das Tor des nahezu beschäftigungslosen Nikola Vasilj. Auf der Gegenseite hatte Afolayan am rechten Strafraumeck zu viel Platz, bei seinem Schuss packte Bernat aber sicher zu (53.). Ein weiteres Mal fand Afolayan mit einer Hereingabe Pereira Lage, seinen Kopfball hatte Bernat im Nachfassen (58.). Kurz vor der Halbzeit dann noch mal der KSC, Roko Šimić jagte das Leder aus 25 Meter aber deutlich drüber (59.).
„Wir haben einige Dinge, die in der Woche Thema waren, gut umgesetzt. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, aber auch gut gepresst und Tore erzielt“, lautete das positive Fazit von Mathias Pereira Lage, der sich wie alle anderen Jungs in der Halbzeit ein kurzes Bad in der Eistonne gönnte. Auch Connor Metcalfe zeigte sich mit den ersten 60 Minuten zufrieden: „Es war gutes Spiel. Wir waren hungrig auf den Ball, haben uns einige Chancen herausgespielt und haben drei Tore erzielt.“

Oladapo Afolayan war im ersten Durchgang kaum aufzuhalten, hier zieht er an Roko Šimić vorbei.
Blessin wechselte für die zweiten 60 Minuten wie erwartet fast komplett durch, einzig für den nach 45 Minuten für Metcalfe eingewechselten Banks ging’s weiter. Banks hatte nach einem Ballgewinn am Strafraum auch die erste Chance, doch Bernat war auf dem Posten (63.). Auch bei einem Distanzschuss von U23-Mittelfeldspieler Rawley St. John packte Bernat sicher zu (69.). Drei Minuten später musste der KSC-Keeper den Ball aus dem Netz holen. Danel Sinani hatte aus 22 Metern ins rechte untere Eck getroffen – 4:0 (72.). Die Karlsruher kamen wie schon im ersten Durchgang kaum mal in die Nähe des FCSP-Strafraums, die Kiezkicker, inzwischen mit Abdoulie Ceesay für Banks (77.), machten ihre Sache gegen den Ball sehr gut. Sinani zirkelte einen 25-Meter-Freistoß über die Mauer, allerdings auch einen guten Meter am oberen linken Eck vorbei (83.). Aus dem Nichts konnte der KSC dann verkürzen. Nach einem langen Ball hinter die Abwehr auf Ali-Eren Ersungur bediente dieser Louey Ben Farhat und der überwand Ben Voll aus kurzer Distanz – 4:1 (86.).
Bei weiterhin sommerlichen Temperaturen folgten die letzten 30 Minuten und auch das abschließende Viertel bestimmten unsere Boys in Brown, bei denen Nick Schmidt für Lars Ritzka gekommen war. Arkadiusz Pyrka kam nach einer guten Kombination aus halbrechter Position zum Abschluss, die KSC-Defensive konnte gerade noch blocken (95.). Sinani eroberte den Ball im Strafraum und legte in die Mitte zu Ceesay. In Rücklage zielte er zu hoch und verpasste das 5:1 (96.). Nach erneuter Vorlage von Sinani hätte Andréas Hountondji das fünfte Tor nachlegen können, er scheiterte aus zwölf Metern aber an KSC-Torhüter Aki Koch (98.). Der war kurz darauf dann jedoch machtlos. Eine Ecke hatte er noch weggefaustet, beim 22-Meter-Schuss von Pyrka streckte er sich dann vergeblich. Der Ball schlug, noch entscheidend von Paul Scholl abgefälscht, im linken Eck ein (102.). Unsere Jungs hatten noch nicht genug. Nach Ballgewinn an der Mittellinie bediente St. John Ceesay, der Koch umkurvte und ins leere Tor einschob (106.). In der Schlussphase der 120-minütigen Partie passierte nicht mehr viel, am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter 6:1-Erfolg zu Buche.
„Es waren gute Passagen dabei, trotzdem hat man gesehen, dass wir es für ein paar Minuten haben schleifen lassen. Wir hatten Phase, da waren wir richtig gut im Gegenpressing und im klaren Spiel und dann haben wir das Tempo auch wieder verschleppt. Wir waren manchmal zu langsam und zu behäbig und haben unsere Struktur verloren. Das Gegentor ärgert mich, da stehen wir in der Restverteidigung nicht gut. Wir hatten gute Momente im Gegenpressing und gute Tiefenläufe und haben schöne Tore erzielt. Es war einiges Gutes dabei. Es war gut, dass heute jeder 60 Minuten spielen konnte und die Belastung bekommen hat. Wir haben uns den nächsten Schritt erarbeitet. Man hat viele gute Dinge gesehen, die wir in den vergangenen Tagen besprochen haben“, so Coach Alexander Blessin nach dem Spiel.
„Es war eine hohe Intensität im Spiel und das war auch gut so. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Das gestrige Training war anstregend, das Spiel heute auch. Ich freue mich auf den freien Montag“, erklärte Torschütze Arkadiusz Pyrka nach dem Abpfiff.
Karlsruher SC
Bernat (91. Koch) – Jung (78. Pinto Pedrosa), Rapp (91. Franke; 106. Kobald), Franke (78. Scholl), Kobald (78. Kritzer), Herold (78. Sonn) – Müller (78. Wäschenbach), Egloff (61. Burnić), Wanitzek (78.) Geller – Schleusener (61. Ben Farhat), Šimić (78. Ersungur)
Cheftrainer: Christian Eichner
FC St. Pauli
1. Halbzeit: Vasilj – Dźwigała, Wahl, Robatsch – Stevens, Schmitz, Fujita, Oppie – Metcalfe (45. Banks) – Afolayan , Pereira Lage
2. Halbzeit: Voll – Westphal, Nemeth, Ritzka (91. Schmidt) – Pyrka, Sands, St. John, Ahlstrand – Sinani, Hountondji, Banks (77. Ceesay)
Cheftrainer: Alexander Blessin
Tore: 0:1 Dźwigała (18.), 0:2 Metcalfe (29.), 0:3 Afolayan (39.), 0:4 Sinani (72.), 1:4 Ben Farhat (86.), 1:5 Pyrka (102.), 1:6 Ceesay (106.)
Gelbe Karten: Burnić / Sinani
Zuschauer*innen: ca. 500
(hb)
Fotos: FC St. Pauli