2:0 gegen Nizza - Banks und Stevens treffen spät zum verdienten Sieg
Sonnabend, 26. Juli 2025, 17:20 Uhr
Nach dem 6:1-Erfolg gegen den Karlsruher SC hat der FC St. Pauli auch das zweite Testspiel im Trainingslager gewonnen, am Sonnabend (26.7.) besiegten die Kiezkicker den französischen Erstligisten OGC Nizza mit 2:0. Nach mehreren nicht genutzten Chancen trafen Scott Banks (84.) und Fin Stevens (89.) spät zum verdienten Sieg.
Im Spiel gegen den französischen Erstligisten, der am frühen Nachmittag bereits ein Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam mit 2:1 gewonnen hatte, entwickelte sich von Beginn an ein intensives Spiel. Nennenswerte Offensivaktionen waren in der Anfangsphase selten, ein Übergewicht konnte sich zunächst keines der beiden Teams erspielen. Nach einer Viertelstunde dann die erste große Chance der Partie. Nach starkem Pass von Youngster Nick Schmidt eilte Andréas Hountondji auf Maxime Dupé zu, der OGC-Keeper konnte den zu zentral platzierten Ball mit dem rechten Fuß parieren (14.). Im Anschluss an eine Ecke köpfte Hountondji eine Hereingabe von Louis Oppie links am Tor vorbei (18.), nach Pass von Schmidt verzog Oladapo Afolayan kurz darauf um wenige Meter (20.).
Unsere Kiezkicker bestimmten das Spiel nun und kamen zu weiteren Chancen. Lars Ritzka schickte Oppie auf links und der legte zurück zu Schmidt. Der 17-Jährige visierte das rechte obere Eck an, doch OGC-Abwehrspieler Amidou Doumbouya konnte den Schuss per Kopf entschärfen (25.). Nach starkem Pass in die Tiefe von Adam Dźwigała hatte Hountondji aus halbrechter Position die inzwischen überfällige Führung auf dem Fuß, er zielte aber etwas zu hoch (28.). Fast aus dem Nichts dann beinahe das 1:0 für Nizza, der völlig freistehende Evann Guessand zielte aus zwölf Metern knapp vorbei (30.).
Auf der Gegenseite hatte Pyrka zu viel Platz, sein Schuss aus 20 Metern flog aber deutlich drüber (33.). Kurz darauf der erste Wechsel: Für Nick Schmidt kam Joel Chima Fujita (34.). Kurz darauf spielte Afolayan einen Ball hinter die OGC-Abwehr und Hountondji konnte auf Dupé zueilen. Der Stürmer zielte hauchdünn am rechten Pfosten vorbei (39.). Kurz vor der Pause war Dupé erst bei einem Schuss von Oppie (43.) und zudem bei einem Kopfball von James Sands (45.) auf dem Posten, wenig später ertönte der Halbzeitpfiff.

Andréas Hountondji (hier im Duell mit Amidou Doumbouya) hatte die mögliche Führung im ersten Durchgang dreimal auf dem Fuß.
Für die zweiten 45 Minuten nahm Blessin vier Wechsel vor. In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel drückte Nizza etwas, ohne jedoch wirklich Torgefahr zu entwickeln. Die ersten Möglichkeiten hatten unsere Jungs: Nach einem langen Ball kam Hountondji im Strafraum zum Abschluss, Ali Abdi konnte gerade noch blocken (51.). Nicht viel später packte Dupé bei einem 22-Meter-Schuss von Fujita sicher zu (54.). Nach einer guten Stunde wechselte Blessin noch mal munter durch und schickte gleich sechs neue Spieler auf den Rasen. Kurz darauf wurde Pereira Lage im Strafraum bei einem Drehschuss gefoult, es gab aber keinen Elfmeter, sondern einen Freistoß kurz vor dem Sechzehner. Scott Banks jagte den Ball einen guten Meter am oberen linken Eck vorbei (65.).
Inzwischen hatte unser Team, das defensiv sehr stabil stand und immer wieder mit hohem Pressing agierte, wieder das Heft in die Hand genommen, von Nizza kam offensiv nicht viel. Aufgrund einer Unstimmigkeit in der hintersten Kette wurde es dann aber brenzlig. Gabin Bernardeau hatte frei vor Ben Voll die große Chance zum 1:0, Voll reagierte aber stark und verhinderte den möglichen Rückstand (68.). Auf der Gegenseite kam Abdoulie Ceesay nach einer kurz ausgeführten Eckballvariante am kurzen Pfosten einen Schritt zu spät (74.), ehe er das OGC-Gehäuse, jeweils nach Vorlage von Erik Ahlstrand, binnen vier Minuten zweimal knapp verpasste (76., 80.).
Dann zappelte der Ball endlich im Tor der Franzosen. Eine Flanke von Pereira Lage wollte Djibril Coulibaly per Kopf klären. Er köpfte allerdings Banks an und von dessen Kopf flog der Ball ins rechte Eck. So glücklich das Tor in der Entstehung auch war, die Führung war absolut verdient (84.). Banks hätte wenig später beinahe das 2:0 nachgelegte, er scheiterte aber am aufmerksamen Dupé (85.). Für den Schlusspunkt sorgte Fin Stevens. Nach Ballgewinn von Marwin Schmitz übernahm Stevens den Ball und bediente Ceesay. Von ihm bekam er dann zurück und aus sieben Metern traf er zum 2:0-Endstand (89.).
„Wir waren sehr dominant, hatten in Ballbesitzphasen gute Momente und haben es im Gegenpressing hervorragend gemacht. Wir hatten viele klare Torchancen, alleine im ersten Durchgang waren es sieben. Am Ende hätten wir höher gewinnen müssen. Im letzten Drittel haben wir es ab und zu etwas zu kompliziert gemacht und mit der Boxbesetzung hatten wir ein paar Probleme“, so Cheftrainer Blessin nach dem Spiel.
„Wir haben ein sehr gutes Spiel gegen einen guten Gegner gemacht. Nizza hatte sehr viel Dynamik auf dem Platz, mit vielen schnellen und wendigen Spielern vorne. Das musst du gemeinsam verteidigen. Wir haben die Räume gut zugestellt und wenn einer mal überspielt war, dann war der Nächste da“, zeigte sich David Nemeth sehr zufrieden nach dem Abpfiff.
Auch Nikola Vasilj blickte positiv auf die 90 Minuten zurück: „Wir haben es heute gut gemacht, in beiden Halbzeiten. Gegen ein sehr gutes Team haben alle, die bei uns heute auf dem Platz gestanden haben, eine gute Leistung gezeigt. Wir haben im Mittelfeld viele Bälle gewonnen, hatten viele Läufe in die Tiefe und viele Chancen. Auch wenn es mehr Tore hätten sein können, ist es positiv, dass wir uns so viele erarbeitet haben.“
OGC Nizza (Startelf)
Dupé - Koutoune, Doumbouya, Abdi, Monteiro, Louchet, Pereira, Coulibaly, Bernardeau, Boga, Guessand
Cheftrainer: Franck Haise
FC St. Pauli
Vasilj (62. Voll) - Dźwigała (62. Robatsch, Smith (46. Wahl), Ritzka (46. Nemeth) - Pyrka (62. Stevens), Sands (62. Schmitz), Schmidt (34. Fujita), Oppie (62. Ahlstrand) - Metcalfe (46. Pereira Lage), Hountondji (62. Ceesay), Afolayan (46. Banks)
Cheftrainer: Alexander Blessin
Tore: 0:1 Banks (84.), 0:2 Stevens (89.)
Gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Philip Gadler (Klagenfurt)
Zuschauer*innen: ca. 800
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters