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Treus Hammer sichert Millerntor-Dreier - Kiezkicker schlagen KSC mit 2:1

Der FC St. Pauli gewinnt das Heimspiel gegen den Karlsruher SC mit 2:1 (0:1). Vor 29.125 Zuschauer*innen gingen die Gäste durch Ex-Kiezkicker Igor Matanović kurz vor dem Pausenpfiff in Führung (43.), ehe der Offensivlauf der Kiezkicker durch die Tore von Johannes Eggestein (80.) und Philipp Treu (90.+3) mit dem Heimerfolg und drei Punkten belohnt wurde.

Im Vergleich zum Auswärts-Remis beim SC Paderborn 07 tauschte FCSP-Cheftrainer Fabian Hürzeler auf zwei Positionen in der Startelf. Eric Smith kehrte nach seinen Adduktorenproblemen wieder zurück in die Dreierkette der Abwehr - außerdem rückte Connor Metcalfe für Elias Saad in die Anfangsformation. Auf der Gegenseite musste Coach Christian Eichner bei den Karlsruhern auf einige Spieler verletzungsbedingt verzichten - auch Kapitän Jerome Gondorf musste kurzfristig krankheitsbedingt passen. Mit Igor Matanović (Startelf) und Marcel Beifus (Bank) kehrten zwei Ex-Kiezkicker zurück ans Millerntor, die in der vergangenen Spielzeit noch im braun-weißen Trikot aufliefen. Auch Co-Trainer Zlatan Bajramović hat eine FCSP-Vergangenheit.

Nach sechs Zeigerumdrehungen verzeichneten unsere Kiezkicker den ersten gefährlichen Abschluss der Partie. Nach gutem Pressing von Connor Metcalfe auf Innenverteidiger Marcel Franke, spielte dieser den Ball genau in die Füße von Dapo Afolayan, der noch einige Meter bis zum Strafraum lief und dann abzog. Sein Flachschuss war aber kein Problem für Keeper Patrick Drewes im Tor der Karlsruher. Doch auch die ganz in weiß gekleideten Badener störten das Aufbauspiel unserer Jungs früh, kamen in der achten Minute zu einem schnellen Ballgewinn und schlossen durch Fabian Schleusener aus halbrechter Position im Strafraum ab. Den Schuss parierte wiederum Nikola Vasilj im braun-weißen Kasten reaktionsschnell - es bahnte sich ein munteres Spiel im ersten Durchgang an - wenngleich die Gäste durch ihre Mittelfeldraute vor allem das Zentrum sehr eng machten und die Hürzeler-Elf in der Anfangsviertelstunde noch nach den möglichen Lücken und spielerischen Lösungen suchte.

Ein probates Mittel dafür war das Spiel über die Außenbahnen, wo sich vor allem über die rechte Seite mit Manolis Saliakas, Connor Metcalfe oder auch auf den Flügel ausweichenden Johannes Eggestein Chancen anboten, gefährlich in die KSC-Box zu gelangen. Während Drewes bei einem Kopfball von Marcel Hartel über das besagte Flügelspiel noch keine Probleme hatte, war der stramme Fernschuss von Dapo Afolayan (20.) gefährlicher, auch wenn dieser leider knapp über den Kasten ging - genauso wie ein Kopfballversuch von Connor Metcalfe, nur zwei Zeigerumdrehungen später. Auch in der Folge hatten die Kiezkicker deutlich mehr Spielanteile und waren einem Führungstreffer deutlich näher. Einem Torerfolg am Nächsten war Kapitän Jackson Irvine in der 33. Minute, als Connor Metcalfe eine Hereingabe von der linken Seite am zweiten Pfosten auf seinen australischen Nationalmannschaftskollegen per Kopf auf den Fünfer zurücklegte, doch Torhüter Drewes warf sich dazwischen und verhinderte den möglichen Toreinschlag.

Als alle schon mit einem torlosen Remis im ersten Durchgang rechneten, schlugen die Gäste aus Baden-Württemberg eiskalt zu. "Ausgerechnet" Ex-Kiezkicker Igor Matanović stand im Strafraum nach einem abgeblockten Ball goldrichtig und wuchtete das Leder aus kurzer Distanz unhaltbar für Vasilj in die Maschen (43.). Mit dem 0:1-Rückstand, das war der erste in dieser Saison am Millerntor, ging es dann in die Halbzeitpause.

Dapo Afolayan beim Schussversuch

Dapo Afolayan beim Schussversuch

Für den zweiten Durchgang brachte Cheftrainer Hürzeler Elias Saad für Dapo Afolayan. Der KSC blieb unverändert. Es dauerte fünf Minuten, eher sich unsere Braun-Weißen die erste gute Gelegenheit erspielten. Eine scharfer Ball über das halbe Spielfeld von Eric Smith, direkt in den Lauf von Connor Metcalfe gespielt, nutzte der Australier, um das Leder wiederum flach vor das Gehäuse der Gäste zu spielen. Die Kugel ging an Freund und Feind vorbei, bis Elias Saad fast schon an der Strafraumkante einen Schuss aufs Tor setzte, aber Robin Bormuth vor der Linie klärte.

Wie schon im ersten Abschnitt machten die Karslruher das Zentrum sehr eng und boten wenig Raum für das sonst so schnelle Kombinationsspiel der Hürzeler-Elf an, weshalb sich unsere Jungs bei dieser Kompaktheit häufig die Zähne ausbissen - es war ein Geduldsspiel, gegen einen gut gestaffelten Gegner. Nach einer guten Stunde reagierte der FCSP-Coach, brachte mit Danel Sinani und Simon Zoller frische Offensivkräfte für Manolis Saliakas und Lars Ritzka. Ab der 70. Minute waren sie dann endlich da, die Torchancen der Braun-Weißen und die schnellen Kombinationen bis in den KSC-Strafraum. Über Hartel und Saad landete das Leder bei Danel Sinani, der abzog, sein Schuss wurde noch leicht abgefälscht und ging haarscharf am Kasten der Badener vorbei. 

Die Schlussviertelstunde war angebrochen und es ging nur in Richtung KSC-Tor und die Kiezkicker belohnten sich für den Aufwand, den sie betrieben. Eggestein nahm einen Ball mustergültig mit der Brust an, behauptete das Leder gekonnt gegen seinen Gegenspieler und schoss unhaltbar für Drewes das Leder mit einer Halbdrehung flach ins Eck - das fünfte Saisontor für "Jojo" (80.). Wenige Sekunden darauf zappelte die Kugel ein zweites Mal im Kasten der Gäste - doch der Treffer von Simon Zoller zählte nicht, da Elias Saad Keeper Drewes beim Kopfball behinderte. Doch die Braun-Weißen ließen sich davon nicht beirren und wollten den Heimsieg mit aller Macht erzwingen. Hartels Schuss in der 85. Minute ging knapp am linken Torpfosten vorbei, Eggesteins Abschluss aus spitzem Winkel rettete Drewes mit den Beinen und Zollers Kopfball nach einer Ecke wurde ebenfalls vom KSC-Keeper vereitelt - es war zum Haare raufen.

In der Nachspielzeit kannte der Jubel dann keine Grenzen, als der eingewechselte Philipp Treu nach einer Ecke mit aufgerückt war und einen abgewehrten Ball volley ins KSC-Gehäuse pfefferte. Für den Außenverteidiger war es das erste Pflichtspieltor im braun-weißen Trikot und mit Sicherheit ein ganz Wichtiges - denn es war gleichzeitig der Siegtreffer für den FCSP. 

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (66. Sinani), Irvine (C), Hartel, Ritzka (66. Zoller) - Metcalfe (83. Treu), Eggestein (90. Amenyido), Afolayan (46. Saad)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

Karlsruher SC

Drewes - Jung (73. Thiede), Franke, Bormuth, Herold - Jensen (79. Burnić), Nebel, Wanitzek (C) - Stindl (89. Beifus) - Schleusener, Matanović (79. Zivzivadze)

Cheftrainer: Christian Eichner

 

Tore: 0:1 Matanović (43.), 1:1 Eggestein (80.), 2:1 Treu (90.+3)

Gelbe Karten: Smith, Németh / Schleusener, Stindl

Schiedsrichter: Dr. Max Burda (Berlin)

Fans: 29.125

 

(ch)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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