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„Eine harte Nuss, die wir knacken wollen“

Im dritten Heimspiel der noch jungen Saison empfängt der FC St. Pauli am Sonnabend (27.8., 13 Uhr) den SC Paderborn 07. Vor der Partie gegen den Spitzenreiter nahm sich Cheftrainer Timo Schultz einmal mehr viel Zeit für die vielen Fragen der Medienvertreter*innen und sprach u.a. über...

...die personelle Situation: „Der Überblick fällt kurz aus. Adam Dźwigała läuft bereits mit Fußballschuhen, sonst haben alle Spieler mehr oder weniger am Training teilnehmen können und so bin ich zuversichtlich, dass sie am Sonnabend zur Verfügung stehen.“

...die Fortschritte bei Keeper Nikola Vasilj: „Bei allen bisherigen Untersuchungen sah es gut es, er ist voll im Zeitplan. Gestern hat er das erste Mal mit Handschuhen trainiert. Für ihn wird es jetzt darum gehen, in den nächsten Tagen ins Ball- und Mannschaftstraining einzusteigen. Dann wäre er auch wieder einsatzfähig. Das wird aber noch ein paar Tagen dauern.“

...die Aufarbeitung der Niederlage in Rostock: „In erster Linie haben wir uns darüber unterhalten, warum wir so eine erste Halbzeit in Rostock spielen und wir so ins Spiel reingehen. Es ist ein Thema, das wir als Trainerteam zusammen mit der Mannschaft aufarbeiten wollen. Da kann man nicht einfach von oben herab sagen, so war es und so wird alles gut. Da muss man die Jungs schon mit ins Boot holen und auch mal mit klaren Worten. Gewisse Basics wie Zweikampfhärte und Intensität im Spiel sind einfach unabdingbar, sonst werden wir keinen Erfolg haben. Was ich unseren Jungs nicht vorwerfen kann, dann ist es das grundsätzliche Engagement. Wir sind in jedem Spiel mehr gelaufen und gesprintet als der Gegner, in Rostock sind wir knapp 120 Kilometer gelaufen. Auf den Punkt da und mit der Härte und Überzeugung da zu sein, hat uns einfach gefehlt. Das darf uns nicht passieren, da war uns Rostock einen Schritt voraus. Die Mannschaft hat in der Woche im Training eine Reaktion gezeigt. Sie war sehr willig, sie hat diese Griffigkeit und Galligkeit gezeigt. Jetzt müssen wir das auch am Sonnabend auf den Platz bekommen. Das ist das Entscheidende.“

...den bisherigen Saisonstart mit ausgeglichener Bilanz: „Wir stehen mit der Punktzahl zu recht da, wo wir stehen. Die Spiele, die wir gewonnen haben, haben wir zurecht gewonnen. Die Verläufe bei den Spielen, die wir verloren oder unentschieden gespielt haben, kann ich so unterschreiben. Wir wissen, woran wir arbeiten und wo wir besser werden müssen. Wir wissen aber auch, was wir können und wo unsere Stärken liegen. Wenn die Jungs die Zeit bekommen, ihre Schritte zu gehen, dann bin ich überzeugt, dass wir als Mannschaft auf lange Sicht gesehen eine positive Bilanz haben werden.“

...die dürftige Bilanz gegen Teams, die mit Dreierkette spielen: „In der Rückserie der Vorsaison war die Herangehensweise der Dreierkette so, dass es Fünferketten waren und sich die Gegner hinten reingestellt und zusätzlich noch das Zentrum zugestellt haben. Da hat uns in der letzten Linie häufig die maximale Breite gefehlt. Das haben wir in der Vorbereitung einstudiert, dass wir die mit den Außenverteidigern besetzen, um den Gegner auseinanderzuziehen. Die bisherige Statistik können wir nicht mehr ändern, vielleicht können wir es in der neuen Saison anders machen.“

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...Gegner SC Paderborn 07: „Sie haben eine sehr flexible Mannschaft, sie haben sehr viele Positionswechsel drin. Sie haben wie schon im Vorjahr eine starke Achse. Jannik Huth im Tor, dazu Ron Schallenberg auf der Sechs, der ein absoluter Fixpunkt ist und die Defensive zusammenhält. Mit Julian Justvan haben sie einen der herausragenden Spieler der Liga. Sie haben sich im Sommer gut verstärkt, ich denke da an Sirlord Conteh und Raphael Obermair. Die Mannschaft steht nicht zu Unrecht da oben. Für uns wird es eine harte Nuss, die wir knacken wollen. Ich kann man noch gut an das Spiel im letzten Jahr erinnern, da waren sie schon eine der stärksten Mannschaften bei uns am Millerntor. Als ich vor der Saison nach den Favoriten gefragt wurde, habe ich auch Paderborn genannt. Das bestätigen sie bislang. Ich freue mich auf das Spiel. Paderborn will mitspielen und hat Lust, nach vorne zu spielen. Dementsprechend können sich die Fans auf ein gutes Spiel freuen.“

...Paderborns starke Offensive des SCP: „Wir haben mehr Schüsse innerhalb des Strafraums abgegeben als Paderborn. Sie sind aber sehr effektiv gewesen und benötigen nur fünf Schüsse für ein Tor. Das zeichnet sie aus. Für uns wird es zum einen darum gehen, sie gar nicht erst in Ruhe in ihr Spiel kommen zu lassen, und zum anderen darum, unsere Tiefe zu sichern. Dass wir nicht zu offensiv und nicht zu risikoreich sind. Das wird eine interessante Aufgabe für uns.“

...die Entwicklung von Ex-Kiezkicker Sirlord Conteh: „Wenn ihn etwas auszeichnet, dann ist es der absolute Wille, jeden Tag an sich zu arbeiten. Er hat eine unfassbar positive Einstellung, gibt immer Vollgas, ist immer da. Ich kann mich noch an seine Zeit bei uns in der U23 erinnern. Da hatte er schon das unfassbare Tempo und den Willen, immer wieder in die Tiefe zu gehen. Damals hatte er noch Probleme bei der Technik und der Entscheidungsfindung bei Gegnerdruck. Da hat ihm die Zeit in Magdeburg und die Zusammenarbeit mit Christian Titz sehr gut getan. Seitdem geht's bei ihm steil bergauf. Er hat nicht den riesen Schritt gemacht, sondern ist Schritt für Schritt gegangen, hat sich Liga für Liga nach oben gekämpft und ist nun vollkommen zurecht in der zweiten Liga angekommen. Ich sehe nicht, dass sein Weg schon zu Ende ist.“

...seine Bilanz gegen Paderborn und ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk: „Beim Thema Serien und Statistiken kennt man mich ja, da nehme ich nur die, die mir gefallen (lacht). Ganz unabhängig von meinem Geburtstag morgen, wünsche ich mir, dass die drei Punkte am Millerntor bleiben. Nicht für mich, sondern für die Fans, für die Mannschaft und für alle, die es mit dem FC St. Pauli halten. Ich werde morgen einen schönen Geburtstag mit meiner Familie haben, wenn die drei Punkte am Sonnabend dann als Sahnehäubchen oben drauf kommen, dann bin ich bestimmt nicht böse.“

...das näherkommende Ende des Transferfenster und mögliche Neuzugänge: „Ich bin und werde auch nie ein Trainer, der nach Neuverpflichtungen schreit. Wir haben eine tolle Mannschaft und Jungs, von denen ich zu einhundert Prozent überzeugt bin und mit denen die Arbeit Spaß macht. Ich sehe bei fast jedem Spieler, dass er die nächsten Schritte noch gehen kann und wird. Wenn wir der Meinung sind, jemanden dazu zu holen, der uns bereichert und eine weitere Option darstellt, dann würden wir das machen."

 

(hb)

Fotos: Witters

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