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"Nur das ist der Weg: Intensiv arbeiten"

Am Ostermontag (22.4.) nach der ernüchternden 0:3-Niederlage in Heidenheim stellte sich Cheftrainer Jos Luhukay nach dem Training den Fragen der Pressevertreter. Dabei äußerte sich der 55-Jährige unter anderem über...

...über die Leistung gegen den 1. FC Heidenheim:

"Die komplette Mannschaft ist von dem Spiel gestern sehr enttäuscht und war auch direkt nach dem Spiel sehr frustriert. Wir werden das in den nächsten Tagen aufarbeiten. Eigentlich hatte sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen Bielefeld das nötige Selbstvertrauen zurückgeholt, aber in Heidenheim hatte sie von der ersten Minute an nicht dieses Selbstbewusstsein. Es fehlte am Abwehrverhalten und an der Überzeugung im Ballbesitz. Für mich gab es in den Tagen davor keine Anzeichen dafür. Wir hatten eigentlich eine sehr gute Trainingswoche, tagtäglich mit der nötigen Bereitschaft und dem Willen und einem Plan gegen den Ball und mit dem Ball. Wir waren sehr gut vorbereitet, aber all die Energie und Arbeit, die wir investiert haben, hat keine Früchte getragen."

...die verbleibenden vier Saisonspiele:

 "Ich möchte unseren Fans etwas zurückgeben. Sie haben auch gestern wieder sehr viel Aufwand betrieben, um die Reise nach Heidenheim auf sich zu nehmen. Da muss man großen Respekt vor haben. Wir haben gestern nichts gezeigt, um etwas zurückzugeben. Wir stehen alle in der Pflicht, unsere Fans zurückzugewinnen. Aber das muss auf dem Platz mit der nötigen Leidenschaft vorgelebt werden."

...Finn Ole Becker:

"Er war in der zweiten Halbzeit derjenige, der das gezeigt hat, was man sich eigentlich von der gesamten Mannschaft erhofft. Er hat verkörpert, was wir in den letzten Tagen besprochen hatten. Normalerweise machen das die erfahrenen Spieler. Für mich war er einer der Lichtblicke aus diesem Spiel. Er ist marschiert. Er hatte eine Grätsche am eigenen Strafraum, um einen Torschuss zu verhindern, und war auf der anderen Seite an Torabschlüssen beteiligt. Es ist schade, dass wir ihn am Samstag nicht von Anfang an spielen lassen können. Ich wollte ihn eigentlich langsam heranführen, aber jetzt ist er leider gesperrt. Die Entscheidung des Schiedsrichters müssen wir akzeptieren."

...die aktuelle Personalsituation:

"Es ist natürlich nicht einfach. Wenn wir alleine unsere Abwehr nehmen: Park hat monatelang nicht gespielt, Carstens kommt Schritt für Schritt weiter in seiner Entwicklung als Zweitligaspieler. Justin ist im Januar gekommen und er und Flo haben nur ein paarmal miteinander gespielt. Jerry ist Linksverteidiger, spielt aber am liebsten auf einer Position weiter vorne. Die Abwehr ist neu formiert. Das ist keine Entschuldigung, aber um Wechsel vorzunehmen, muss man auch die Alternativen haben. Avevor hat sich verletzt, kurz bevor ich kam, Buballa stand eine Woche wegen eines Infekts nicht zur Verfügung. Damit kann man erklären, warum man nicht direkt alles verändern kann."

...die Leistung einzelner Spieler:

"Wenn man ein Spiel so wie gestern verliert, sollte man sich nicht auf einzelne Spieler fixieren. Gestern waren wir als Kollektiv nicht in der Lage, unser Spiel so zu spielen, wie wir es uns zuvor im Training erarbeitet haben. Das gilt für jeden einzelnen Spieler und auch für uns als Trainerteam. Ich habe in meiner Laufbahn gelernt, dass wir immer gemeinsam verlieren und gemeinsam Spiele gewinnen. Wir müssen als Team füreinander da sein, in guten und in weniger guten Zeiten."

...die Planungen für die kommende Saison:

"Die Eindrücke, die ich jetzt bekomme, nehme ich natürlich mit in meine Beurteilung, wie wir uns für die neue Saison aufstellen müssen. Es werden natürlich auch intensive Gespräche über die Zukunft geführt werden. Die Eindrücke sind im Moment nicht schön, aber auf der anderen Seite lernen wir uns so gegenseitig besser kennen. Das ist wie in einer Ehe: In schlechten Zeiten lernt man seinen Partner am besten kennen. Wir alle können jeden Tag an uns arbeiten, um es im nächsten Spiel besser zu machen. Man muss nicht aus der Emotion heraus und nach dem ersten oder zweiten Eindruck Entscheidungen treffen. Jeder hat in den Wochen bis zum Saisonende die Möglichkeit, das Bestmögliche zu zeigen. Ich habe dem Manager und dem Präsidium gesagt, dass ich diese Eindrücke bis zum Saisonende sammeln möchte. Dann werden wir uns Gedanken machen und auch Entscheidungen treffen. Erstmal werden wir auf den kommenden Samstag hinarbeiten."

...das momentan fehlende Selbstvertrauen:

"Das kommt durch die Ergebnisse. Wenn du nicht gewinnst, hat das auch nichts mit dem Tabellenplatz zu tun, sondern mehr mit deinem mentalen Zustand. Bei dem einen oder anderen fehlen Überzeugung und Sicherheit. Das war in den letzten Tagen im Training nicht zu erkennen, aber im Training hat man auch nicht diese Drucksituation wie im Spiel. Es war aber auch für uns eine Überraschung, dass wir die guten Eindrücke aus dem Training im Spiel nicht umsetzen konnten. Wir sprechen mit den Abwehrspielern, den Mittelfeldspielern, den Stürmern. Wir werden genügend Vorarbeit leisten. Wir stecken sehr viel Energie in die Einzel- und Gruppengespräche, wir zeigen Videos von uns selber und vom Gegner. Wir sind mit sehr viel Aufwand dabei, um das nächste Spiel erfolgreich zu gestalten. Nur das ist der Weg: Intensiv arbeiten, um nach dem nächsten Spiel mit drei Punkten vom Platz zu gehen."

Das komplette Pressegespräch ist im Video bei FC St. Pauli TV abrufbar!

 

(hbü)

Foto: Witters

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