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„Meine Spieler sollen frei im Kopf sein und freie Entscheidungen treffen“

Nach dem torlosen Remis gegen den 1. FC Magdeburg sind unsere Kiezkicker am Freitagabend (1.9., 18:30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig gefordert. Vor der Partie nahm sich Cheftrainer Fabian Hürzeler viel Zeit für die vielen Fragen der Pressevertreter*innen und sprach u.a. über...

...den aktuellen Stand bei Etienne Amenyido und Maurides: „Bei Maurides sieht es gut aus. Er ist ständig auf dem Platz und setzt sein Reha-Programm fort. Eti ist wieder auf dem Platz, bei ihm müssen wir aber sehr behutsam vorgehen. Wir werden ihn immer wieder auch aus der Belastung rausnehmen. Wir hoffen, dass er in der Länderspielpause wieder voll dabei ist und mit der Mannschaft trainieren kann. Er bringt uns in der Offensive noch mal eine gewisse Flexibilität, weil er mehrere Positionen spielen kann. Ich freue mich, wenn er wieder zurück ist, denn er hat einen Mehrwert für uns und kann eine enorme Waffe sein.“

...die Rückkehr des zuletzt gesperrten Karol Mets in die Startelf: „Kein Spieler ist bei mir automatisch gesetzt. Ich bin Fan von einem gesunden Konkurrenzkampf. Den haben wir in unserem Kader definitiv. Ich weiß, was ich an Karol habe. Er ist auch im Mannschaftsrat, weil er einfach eine Führungsperson ist. Er kommuniziert lautstark und führt die Jungs mit seinem Stil. In den letzten Monaten hat er sich extrem entwickelt - nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch. Mit Adam Dźwigała und David Nemeth haben wir weitere super Innenverteidiger. Wie gut David ist, hat man gegen Magdeburg gesehen. Adam hat auch immer wieder unter Beweis gestellt, was er kann. Ich bin super happy, alle drei zu haben.“

...die Arbeit am Offensivspiel und das Thema Torflaute: „Wir machen ganz normal weiter, wo wir aufgehört haben. Wenn man diese Themen immer wieder anspricht, betont man sie zu sehr. Dann sind sie noch mehr im Kopf. Meine Spieler sollen frei im Kopf sein und freie Entscheidungen treffen. Sie sollen vor dem Tor nicht verkrampft sein. Wir haben jetzt keinen besonderen Fokus auf die Abschlüsse gelegt, wir machen generell sehr viele Torschuss im Training. Für uns heißt es: Weitermachen, weiter hart arbeiten und nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern immer wieder dran glauben und sich die Lockerheit bewahren. Dann bin ich auch überzeugt davon, dass wir wieder Tore schießen werden. Wir können nicht sagen, der Ball wird schon irgendwann reingehen. Dieses Spielglück, das wir in der Rückrunde teilweise hatten, müssen wir uns erarbeiten. Es gibt Themen, die wir definitiv noch verbessern können. Sei es einen freien Mitspieler zu finden, der aus einer besseren Position abschließen kann. Sei es noch konsequenter in der Besetzung der Box zu sein. Es ist nicht nur der Kopf, es gibt auch Fußball-inhaltliche Themen, die wir unseren Jungs mitgeben.“

Cheftrainer Fabian Hürzeler

...Lösungen für ein verbesserten Abschluss: „Wir arbeiten viel mit Video, Benchmark-Szenen helfen da. Wie machen es die Besten? Daran können sich unsere Spieler orientieren. Man sieht dann kleinere Details, was man anders machen kann. Es ist ein Learning von unseren Spielern. Wir wollen sie dahin bringen, dass sie sich diese Szenen immer wieder selbst ansehen und sie analysieren, was sie besser machen können. Elias hat sich nach dem Spiel gegen Magdeburg inhaltlich geäußert, was er besser machen kann. Das zeigt mir als Trainer, dass sich die Jungs damit beschäftigen und sie wissen, auf welche Details es ankommt.“

...die Entwicklung des eigenen Spiels gegen eine Mann-gegen-Mann-Verteidigung: „Das Wichtigste ist, dass sich der Gegner nicht vorbereiten kann und keine Muster in unserer Spieleröffnung erkennt. Unsere Positionierung ist immer relativ ähnlich, die Mischung muss aber stimmen. Das heißt: Mal ist es ein langer Chipball auf unseren Zielspieler, mal das Spiel durchs Zentrum und mal aber auch über die Außen. Ich geben den Spielern kein Schema vor und sage, wir müssen von A nach B, von B nach C und dann von C und D spielen. Sie können in ihren Prinzipien arbeiten und dürfen bestimmte Räume frei belaufen. So kommt es immer wieder zu Spielzügen, auf die sich der Gegner hoffentlich nicht vorbereiten kann. Unsere Spieler wissen, dass die Prinzipien gelten. Diese geben ihnen auch eine Sicherheit unter Raum-, Zeit- und Gegnerdruck, der beim Mann-gegen-Mann vorhanden ist. In den bisherigen Spielen haben sie das gut gemacht. Aber auch da haben wir noch Potenzial nach oben. Wir werden weiter daran arbeiten, um weiter gute Lösungen zu finden.“

...die starke Defensivleistung: „Bei mir wird die defensive Stabilität immer die Basis bleiben. Wir haben es uns auch auf die Fahne geschrieben, dass diese auch der Schlüssel zum Erfolg sein wird. Die Jungs machen es sehr, sehr gut. Nicht nur unsere Verteidiger sorgen dafür, dass die Null steht, es gehören alle dazu und damit auch die Offensivspieler, die meine ersten Verteidiger sind. Wir werden weiter den Fokus behalten, defensiv gut zu stehen.“

...Gegner Eintracht Braunschweig: „Sie verteidigen sehr kompakt, sie haben aber auch Spieler, die sehr gut umschalten. Mit Anthony Ujah haben sie vorne einen super Stürmer, der die Bälle gut festmacht, der einen guten Tiefgang hat und in allen Situationen gefährlich wird. Mit Anton Donkor und Jan-Hendrik Marx haben sie auf den Außen extrem schnelle Spieler, die schnell zum Flanken kommen und immer wieder zur Grundlinie gehen. Sie besetzen die Box generell sehr gut, Braunschweig ist immer für ein Tor gut. Sie spielen viel vertikal, was in der einen oder anderen Phase unangenehm werden kann. Dementsprechend müssen wir sehr gut vorbereitet sein. Wir hoffen, an die Leistungen der letzten Spiele anknüpfen zu können, um in Braunschweig erfolgreich sein zu können.“

...Braunschweigs Spielweise unter Trainer Jens Härtel: „Er lässt ähnlich spielen wie bei seinen vorherigen Stationen. Es ist Braunschweig-like, kompakt zu stehen und gut zu verteidigen. Sie sind im Angriffspressing aber sehr mutig, sie verteidigen teilweise im Mann-gegen-Mann. Das haben sie in den beiden Spielen gegen uns in der Vorsaison auch gemacht. Sie versuchen, schnell zu Ballgewinnen zu kommen und noch in unserer Hälfte vertikal zu spielen. Sie haben auch mit dem Ball Lösungen und spielen nicht nur mit langen Bällen und gehen dann auf die zweiten Bälle. Ich hoffe, dass meine Mannschaft auf alle möglichen Szenarien Antworten hat. Darauf versuchen wir sie auch vorzubereiten.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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