„Wir müssen es wieder schaffen, auch die einfachen Dinge richtig zu machen“
Freitag, 08. März 2024, 11:15 Uhr
Für unsere Kiezkicker steht am Sonntag (10.3., 13:30 Uhr) das Heimspiel gegen Hertha BSC an. Vor der Partie gegen den Bundesliga-Absteiger nahm sich Cheftrainer Fabian Hürzeler wie gewohnt sehr viel Zeit für die Fragen der Medienvertreter*innen. Am Freitagvormittag (8.3.) war natürlich auch die kurz zuvor vermeldete Vertragsverlängerung ein Thema. Unser Cheftrainer sprach u.a. über...
...die personelle Situation: „Eric Smith und Oladapo Afolayan fallen aus. Lars Ritzka hat sich einen Cut zugezogen, hat aber weiter trainiert. Ihm geht es gut. David Nemeth ist erkältet, bei ihm müssen wir noch schauen. Sonst sind alle wieder dabei, auch Etienne Amenyido.“
...die Situation in der Abwehr: „Wir wissen, was wir an Adam Dźwigała haben und was er uns gibt, wenn er spielt. Er ist ein sehr, sehr zuverlässiger Spieler und es ist definitiv eine Option, mit ihm zu starten. Bleibt die Situation, wie sie ist, wird Tjark Scheller wieder dabei sein. Er nimmt eine super Entwicklung und wir halten sehr viel von ihm.“
...die Rolle von Simon Zoller, der in der vergangenen Woche Vater geworden ist: „Athletiktrainer Karim Rashwan ist am Wochenende zu mir ins Büro gekommen und sagte, dass Simon ein neuer Spieler sei und eine ganz neue Energie reinbringe. Ich merke bei ihm, dass es etwas sehr Schönes im Leben ist. Dass er Papa geworden ist, kann ihm sicherlich einen Push geben. Das erhoffen wir uns auch von ihm. Er hat sehr viel Erfahrung. Er weiß, wie man erfolgreich Fußball spielt und was man braucht, um aufzusteigen, weil er das selbst schon erlebt hat. Wir wollen das nicht missen und davon auch profitieren - sowohl auf als auch neben dem Platz.“
...die Analyse des Schalke-Spiels und der vergangenen Wochen: „Generell finde ich, dass Niederlagen überdramatisiert werden. Wenn ich mir ein Spiel wie das auf Schalke anschaue, dann rational und ohne Emotionen. Wir hatten viele gute Aktionen im letzten Drittel, haben diese aber nicht zu Ende gespielt. Wenn wir da den letzten Pass anbringen, haben wir deutlich größere Chancen und dann bin ich auch überzeugt, dass du so ein Spiel gewinnen kannst, auch wenn du nicht an das Leistungsmaximum kommst. Dafür muss man in der Defensive viel stabiler stehen und die letzte Konsequenz haben, das Tor zu verteidigen. Ich ärgere mich über die Art und Weise, wie wir Gegentore bekommen. Auf Schalke bekommen wir bei zwei Abstößen vom Torhüter aufgrund von schlechter Tiefensicherung und mangelnden Zweikampfverhaltens die Gegentore. Das ist nicht typisch für den Verlauf der Saison. Da müssen wir wieder zurück zu den Dingen, die uns stark gemacht haben. Es gibt in einer Saison auch mal Phasen, in denen du nicht am Limit performen kannst. Wir müssen es wieder schaffen, auch die einfachen Dinge richtig zu machen.“
...das Heimspiel gegen Hertha BSC: „Nach zwei Auswärtsspielen freue ich mich erst einmal, wieder am Millerntor zu spielen. Es ist immer etwas Besonderes, hier vor unseren Fans zu spielen. Mit Hertha BSC erwartet uns ein Gegner, der sehr kompakt verteidigt und die letzten Spiele erfolgreich bestritten hat. Sie haben eine individuelle Qualität, mit der sie sehr gut umschalten können. Mit Fabian Reese auf der linken Seite, Ibrahim Maza im Zentrum und Palkó Dárdai auf der rechten Seite haben sie drei Spieler, die über ihre Dribblings und über ihre Lösungen in engen Räumen den Ball sehr gut nach vorne transportieren können und da haben sie mit Haris Tabaković einen klaren Zielspieler. Das macht sie sehr gefährlich. Ich gehe davon aus, dass wir zuhause viel den Ball haben werden. Da wird es auch darum gehen, in Ballbesitz eine gute Positionierung zu haben, um die Umschaltmomente der Hertha zu verhindern.“
...Herthas Fabian Reese: „Er ist ein sehr, sehr guter Spieler, der für die zweite Liga wahrscheinlich zu gut ist. Er hat in den vergangenen Monaten eine gute Entwicklung genommen. Er hat einen guten Abschluss und ist unberechenbarer geworden. Er sucht nicht nur den Abschluss, sondern immer wieder auch den freien Mitspieler. Durch seine Dribblings zieht er Gegenspieler auf sich, sodass meist ein anderer Spieler frei wird. Er ist für die zweite Liga sicherlich eine Bereicherung, wir werden auf ihn achten müssen. Man darf die Hertha nicht nur auf Reese beschränken, sie haben in der Offensive viele junge und talentierte Spieler, die in der Lage sind, ein Spiel zu entscheiden.“
...den zehn Spiele umfassenden Endspurt: „Jeder Spieltag ist eine neue Chance und neue Herausforderung für uns, weil wir nicht wissen, wie die Gegner auf uns reagieren. Auf Schalke haben wir auch etwas anderes erwartet und ich bin gespannt, was noch kommt. Ich nehme wahr, dass die Mannschaft sehr positiv gestimmt ist und auch Rückschläge gut wegsteckt. Die Jungs funktionieren als Mannschaft sehr gut, die einzelnen Spieler wirken sehr stabil. Das ist sehr wichtig für den Endspurt.“
...die am Morgen vermeldete Vertragsverlängerung: „Ich hatte nie Zweifel daran. Gut Ding will Weile haben. Es ist wichtig, dass beide Seiten ihre Positionen austauschen können und auch dürfen. Das gehört zu Verhandlungen dazu. Es gibt viele Gründe, warum ich verlängert habe. Da ist das Vertrauensverhältnis zu Andreas Bornemann und Oke Göttlich, es sind die Fans und auch die Mannschaft. Wir haben viele tolle Charaktere im Team. Für mich ist es wichtig, dass die Beziehung zur Mannschaft stimmt. Ich habe zu meinen Führungsspielern ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. Jeder Spieler wird bei uns wertgeschätzt und wir versuchen, jeden Spieler besser zu machen. Das ist mein Anspruch und daran werde ich weiter festhalten. Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft und einzelner Spieler sehr zufrieden, es ist aber noch Potenzial nach oben vorhanden. Es wird immer unser Anspruch sein, uns Jahr für Jahr zu entwickeln und auch die Spielidee weiterzuentwickeln.“
(hb)
Fotos: Witters